Anzeige

Atherosklerose Vor allem bestimmte Streptokokkenarten erhöhen das Risiko

Autor: Sabine Mattes

Vor allem Streptococcus anginosus und S. oralis ssp. oralis scheinen im Zusammenhang mit einem erhöhten Kalzium-Score zu stehen. Vor allem Streptococcus anginosus und S. oralis ssp. oralis scheinen im Zusammenhang mit einem erhöhten Kalzium-Score zu stehen. © Dr_Microbe – stock.adobe.com
Anzeige

Bestimmte Bakterienarten könnte künftig als Indikatoren für die Gesundheit der Koronararterien dienen. Zusammenhänge bestehen zudem zu erhöhten Infektions- und Entzündungswerten.

Die Ergebnisse einer schwedischen Studie deuten darauf hin, dass die Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms die Entstehung von koronarer Atherosklerose beeinflussen könnte. Wissenschaftler untersuchten dazu die Stuhlproben von fast 9.000 Teilnehmern der SCAPIS*-Studie mittels Shotgun-Sequenzierung. In keinem Fall war eine atherosklerotische Vorerkrankung bekannt. Ein Teil der Gruppe unterzog sich darüber hinaus einer zahnmedizinischen Untersuchung, um Rückschlüsse über die Bakterien­vielfalt im Mundraum zu erhalten. Den Grad der koronar­arteriellen Verkalkung ermittelten die Forscher per computertomografisch gestützter Angiografie.

Die Bildgebung zeigte bei 40 % der im Schnitt 57-jährigen Teilnehmer eine Kalzifikation der Herzkranzgefäße (Kalzium-Score > 0). Insgesamt konnten die Wissenschaftler 64 Bakterienarten aus den Stuhlproben mit dem Kalzium-Score in Verbindung bringen. Der größte Zusammenhang ergab sich für Streptococcus anginosus und S. oralis ssp. oralis. Eine starke Besiedlung des Darms mit diesen beiden Arten ging in der Regel auch mit verstärkten kardiovaskulären Risikofaktoren bei den Patienten einher. 

Mehrere mit dem Kalzium-Score in Verbindung stehende Bakterien­stämme assoziierten die Forscher zudem mit Markern für erhöhte systemische Infektions- und Entzündungswerte (hochsensitives CRP, Neutrophile). Dazu gehörten Streptokokken und andere typische Keime der Mundhöhle. Fünf Arten – drei davon Streptokokken – erwiesen sich bei gleichzeitiger Besiedlung von Mund und Darm in der zahnmedizinischen Untersuchung als Indikator für eine schlechtere Mundgesundheit.

* Swedish Cardiopulmonary Bioimage Study

Quelle: Sayols-Baixeras S et al. Circulation 2023; DOI: 10.1161/CIRCULATIONAHA.123.063914