Was kann die Parese bremsen?

Frage von Dipl.-Med.

 

Gabriele Deyda-Schulz,

 

Fachärztin für Allgemeinmedizin,

 

Berlin:
Bei meinem 58-jährigen Patienten wurde 1996 eine chronisch-inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie diagnostiziert. Trotz intensiver immunmodulatorischer Therapie mit Plasmapherese, Cyclophosphamid, Glukokortikoiden und Immunglobulinen hat er inzwischen fortschreitende atrophische Paresen, eine distale Hypästhesie mit sensibler Ataxie und generalisiertem Reflexverlust entwickelt. Lässt sich der Krankheitsprozess aufhalten?

Antwort von Privatdozent

Dr. Reinhard Kiefer,

Klinik und Poliklinik für Neurologie,

Universität Münster:
Die chronisch-inflammatorische demyelinisierende Polyneuropathie (CIDP) ist eine autoimmune Polyneuroradikulitis, die teils schubförmig, teils chronisch progredient verläuft. Neben dem klassischen klinischen Erscheinungsbild mit symmetrischen proximalen und distalen schlaffen Paresen gibt es auch multifokale Syndrome und rein sensible Defizite als Varianten der Erkrankung.

Diagnostisch wegweisend sind der neurophysiologische Nachweis einer überwiegend demyelinisierenden Polyneuropathie mit Leitungsblöcken und ein erhöhtes Liquoreiweiß ohne Zellzahlerhöhung. Eine Nervenbiopsie zum…

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