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Bullöses Pemphigoid Wenn Immuncheckpoint-Inhibitoren die Haut stören

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Bullöse Pemphigoide können durch eine Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren entstehen. Bullöse Pemphigoide können durch eine Behandlung mit Immuncheckpoint-Inhibitoren entstehen. © Creative-Endeavors – stock.adobe.com
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Beim Einsatz von Immuncheckpoint-Inhibitoren (ICI) zeigen sich immer wieder neue toxische Effekte.

Eine dieser Nebenwirkungen ist das ICI-induzierte bullöse Pemphigoid. Wissenschaftler untersuchten die Erkrankung anhand von 127 Patienten aus 70 Publikationen näher. Die Mehrzahl der Teilnehmer litt an einem Melanom oder nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom.

Ein ICI-induziertes bullöses Pemphigoid trat überwiegend während der Immuntherapie auf, konnte sich aber auch erst Monate nach deren Ende manifestieren, so Maria­ Asdourian von der Harvard Medical School in Boston und Kollegen. Etwa die Hälfte der Patienten entwickelte Prodromalsymptome wie Juckreiz und unspezifische Hautveränderungen. 

Klinisch präsentierte sich das Pemphigoid meist mit erythematösen Papeln und Plaques, auf denen sich pralle Blasen und Erosionen bildeten. Am häufigsten betroffen waren Stamm und Extremitäten. Auch Läsionen an Kopf und Hals (15 %) und eine Schleimhautbeteiligung (16 %) traten auf. Über Juckreiz klagten zwei Drittel der Patienten. Die Dia­gnose war in fast allen Fällen histologisch gesichert. Typischerweise zeigten sich subepidermale Blasen mit vermehrten eosinophilen Granulozyten

Bei 52 % der Betroffenen wurden die ICI unmittelbar nach dem Auftreten der BP-Symptome abgesetzt. Therapeutisch kamen in ers­ter Linie systemische Glukokortikoide zum Einsatz. In refraktären Fällen konnten u.a. Biologika die Symptomatik reduzieren.

Insgesamt erreichten mehr als 80 % der Patienten eine partielle Besserung oder komplette Abheilung. Vorsorglich empfehlen die Autoren, dass Patienten, die unter der Immuntherapie einen anhaltenden Pruritus oder unklare Hautläsionen entwickeln, zügig von einem Dermatologen gesehen werden.

Quelle: Asdourian MS. JAMA Dermatol 2022; 158: 933-941; DOI: 10.1001/jamadermatol.2022.1624