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Wie Ehefrauen und Goldfische das Herzrisiko erhöhen

Autor: Sascha Bock

Wer hätte das gedacht: Der eigene Goldfisch zu Hause kann das Herzrisiko beeinflussen. Wer hätte das gedacht: Der eigene Goldfisch zu Hause kann das Herzrisiko beeinflussen. © iStock/MirekKijewski
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Neben schwerwiegenden Herz-Risikofaktoren wie Rauchen oder Hypertonie existieren zahllose andere, die kaum einer kennt. Oder wussten Sie, dass z.B. auch Beinlänge und Geburtsmonat die Herzgesundheit beeinflussen?

"Es gibt mehr als 200 evidenzbasierte kardiovaskuläre Risikofaktoren", sagte Professor Dr. Burkhard Weisser von der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Der Sportmediziner hat es sich zum Hobby gemacht, die skurrilsten davon zu sammeln. So hat sich gezeigt, dass Menschen mit kurzen Beinen eher Gefahr laufen, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, als diejenigen mit langen Beinen. Es wird spekuliert, ob dieser Effekt mit der Reflexion der Pulswelle zu tun hat.

"Sie sollten sich jetzt aber nicht allzu sehr um Ihre Beinlänge sorgen", mahnte Prof. Weisser. Denn auch Sorgen an sich beeinflussen das Herzrisiko. Am ungünstigsten wirkt sich die Angst vor sozialem Abstieg aus. Finanzielle Ärgernisse, die Angst vor Erkankungen und Eifersucht stehen ebenfalls auf der Liste.

Menschen, die im Oktober und November geboren wurden, leben länger!

Wer sich jedes Jahr aufs Neue über eine schöne Geburtstagsfeier im Frühling freut, hat epidemiologischen Studien zufolge schlechte Karten: Die Geburtsmonate Januar bis Juni gelten als ungünstige Determinanten. Am längsten leben Menschen, die im Oktober oder November geboren wurden. Interessanterweise verhält es sich auf der Südhalbkugel genau umgekehrt, was mit der Schwangerschaft in den Wintermonaten zusammenhängen könnte, so Prof. Weisser.

Erhöhte Herzgefahr droht womöglich Männern, die mit einer Akademikerin verheiratet sind. Jedoch stammt die zugrunde liegende Studie (Framingham-Heart-Study) aus den 1970er Jahren. Heutzutage stelle die besser ausgebildete Ehefrau weniger eine Bedrohung für das Selbstwertgefühl des Partners dar als noch vor 40 Jahren, weshalb dieser Zusammenhang wohl nicht mehr bestehe, vermutete der Referent.

Glaubt man aber der Framingham-Studie, so können Frauen mit studierten Partnern aufatmen. Ein Ehemann mit akademischer Ausbildung wirkt nämlich schützend auf das Herz – ebenso wie ein Sinn für Humor, Beten oder der Besitz eines Haustieres. Letzteres liegt laut Prof. Weisser nicht an der vermehrten Bewegung durchs Gassi gehen. Ein Aquarium reicht für den positiven Effekt auch schon aus.

Quelle: Cardio-Refresher 2016