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Kokain Zeichen der Sucht

Autor: Sabine Mattes

Durch DNA-Methylierungen im präfrontalen Kortex, führt Kokainkonsum auch zu einer schnelleren Alterung des Gehirns. Durch DNA-Methylierungen im präfrontalen Kortex, führt Kokainkonsum auch zu einer schnelleren Alterung des Gehirns. © BRN-Pixel – stock.adobe.com
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Koksen verändert nicht nur die Inhibitionsfähigkeit, sondern beschleunigt offenbar auch den Alterungsprozess. Wissenschaftler machen dies an genetischen Veränderungen in Teilen des Gehirns fest.

Die biochemische Wirkung von Kokain lässt menschliche Gehirne schneller altern. Dies ergab eine genetische Analyse von insgesamt 42 zu Forschungszwecken gespendeten Organen, die zur Hälfte von Kokainsüchtigen stammten. Der Drogenkonsum verändert das DNA-Methylierungsmuster in einer Region des präfrontalen Kortex, die mit dem Ich-Bewusstsein und inhibitorischer Kontrolle in Zusammenhang steht. Bei Süchtigen ist die Inhibitionsfähigkeit verringert, was es schwieriger macht, dem Suchtmittel zu widerstehen. Die identifizierten Methylierungen könnten funktionelle Veränderungen des Gehirns bewirken und so zum typischen Suchtverhalten beitragen, meinen die Studienautoren.

Drogenkonsum sorgt für Entzündung und Zelltod

Wie die Forscher am Grad der DNA-Methylierung feststellen konnten, schienen die Gehirne der Kokainabhängigen im Vergleich zu denen der anderen Spender zudem schneller zu altern. Die Ursache dafür vermuten die Forscher in Prozessen wie Entzündungen oder Zelltod, die mit der Drogensucht in Zusammenhang stehen.

Quelle: Poisel E et al. Front Psychiatry 2023; DOI: 10.3389/fpsyt.2023.1075250