Anzeige

Krebstherapie Ansprechen bereits nach einer Woche erfassen

Autor: Dr. Susanne Meinrenken

FDG-PET/CT könnte helfen das Ansprechen auf eine Tumortherapie frühzeitig zu beurteilen. FDG-PET/CT könnte helfen das Ansprechen auf eine Tumortherapie frühzeitig zu beurteilen. © wikimedia/KGH (CC BY-SA 3.0)
Anzeige

Ob eine onkologische Therapie Krebszellen tatsächlich tötet, wird üblicherweise nach ca. drei Monaten überprüft.

Spricht der Tumor nicht auf das Medikament an, lässt man ihm mit diesem Vorgehen aber unnötig lange Zeit, sich weiter auszubreiten. Wie sich bereits eine Woche nach Beginn der Krebstherapie das Ansprechen beurteilen lassen könnte, beschreiben Dr. Michael Farwell aus Philadelphia und Kollegen in einer kleinen Studie. 

Unter einer immunmodulierenden Therapie mit PD1-Hemmern verändert sich der Tumorstoffwechsel. Das sollte sich mithilfe einer PET/CT mit 18-F-Fluordesoxyglukose (FDG-PET/CT) abbilden lassen, so die Kollegen. Wirkt das Medikament, infiltrieren innerhalb weniger Tage zunächst Immunzellen den Tumor und sorgen für einen vermehrten Metabolismus („Flare“). Anschließend wird das Stoffwechselsignal in der Bildgebung wieder schwächer, weil die Krebszellen beginnen abzusterben (metabolisches Ansprechen). Ein gleichbleibendes Signal spricht dagegen für eine Resistenz der Krebszellen. 

Ausgewertet wurden die Daten von 19 Patienten mit fortgeschrittenem Melanom. Vier Wochen vor Therapiebeginn mit Pembrolizumab sowie eine Woche danach erfolgten die FDG-PET/CT-Scans. Als „Flare“ wurde ein Anstieg der maximalen standardisierten FDG-Aufnahme um > 70 % definiert, als metabolisches Ansprechen eine mindestens 30 % geringere Aufnahme im Vergleich zum Ausgangsbefund. 

Verfahren könnte die Versorgung verbessen

Ein Flare oder metabolisches Ansprechen ließ sich bei 55 % (6/11) der Responder im CT nachweisen, hingegen bei keinem der acht Non-Responder. Diese positiven Signale im FDG-PET/CT korrelierten zudem mit einem längeren Gesamt- und progressionsfreien Überleben. Die Autoren beobachteten dabei unterschiedliches Ansprechen je nach Patienten sowie innerhalb verschiedener Tumorläsionen eines Patienten. Lassen sich die Ergebnisse validieren, könnte dieses Vorgehen die Therapieplanung bei Krebspatienten deutlich verbessern.

Quelle: Anderson TM et al. Clin Cancer Res 2024; DOI: 10.1158/1078-0432.CCR-23-2390