Th2-Entzündung als Kriterium Asthmatherapie lässt sich personalisieren
Es gibt verschiedene klinische Faktoren, die das Auftreten schwerer Asthmaanfälle begünstigen.
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Forschende haben im Rahmen der ORACLE2-Studie die prognostische Eignung von spezifischen Charakteristika und Entzündungsmarkern untersucht.
Eosinophilie und FeNO als Biomarker gewählt
Von Interesse war, inwieweit eine Bluteosinophilie und die Stickoxidkonzentration in der Ausatemluft (fraktioniertes exhaliertes Stickstoffmonoxid, FeNO) als Marker für die Typ-2-Entzündung die Schwere eines Asthmaanfalls voraussagen können. In die Metaanalyse flossen die Daten von 6.513 Patientinnen und Patienten im Alter von mindestens zwölf Jahren ein. Als Follow-up wurde ein Zeitraum von sechs Monaten gewählt.
Es konnte ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Ausschlag der Biomarker und dem Exazerbationsrisiko nachgewiesen werden, schreiben Fleur Meulmeester, Leiden University Medical Center, und ihr Autorenteam. Je ausgeprägter die Eosinophilie bzw. je höher die NO-Konzentration, desto höher war das Risiko eines schweren Asthmaanfalls. Eine Erhöhung um den Faktor 10 ließ die Wahrscheinlichkeit um 48 % bzw. 44 % steigen. Waren sowohl Eosinophilenzahl als auch FeNO-Wert erhöht, war das Risiko eines schweren Anfalls am stärksten erhöht. Die Bronchodilatator-Reversibilität zeigte dagegen eine umgekehrte Assoziation zum Risiko schwerer Asthmaattacken (mit einem relativen Risiko von 0,93 pro 10 % Anstieg).
Einbinden der Marker in die Stratifizierung
Die Ergebnisse zeigen, dass die Entzündungsmarker Eosinophilie und FeNo zusätzlich zu den bekannten klinischen Risikofaktoren – u. a. schlechte Symptomkontrolle, Anzahl der vorherigen Exazerbationen, Lungenfunktion und schwerer Verlauf – wichtig für die Abschätzung der Prognose sind. Daher sollten sie zukünftig mit in die Risikobewertung einfließen. Außerdem befürwortet die Autorengruppe individualisierte Therapieansätze, in denen diese Marker auch zum Management eingesetzt werden könnten.
Quelle: Meulmeester FL et al. Lancet Respir Med 2025; 13: 505-516; doi: 10.1016/S2213-2600(25)00037-2