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Bei AML das Gentestergebnis abwarten

Autor: Friederike Klein

Die Therapieverzögerung bis zum Vorliegen der zytogenetischen und genomischen Ergebnisse ist wohl bei älteren Betroffenen sicher. Die Therapieverzögerung bis zum Vorliegen der zytogenetischen und genomischen Ergebnisse ist wohl bei älteren Betroffenen sicher. © Connect world – stock.adobe.com
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Ein Gentest zur Identifizierung geeigneter zielgerichteter Substanzen kann den Therapiebeginn um einige Tage verzögern. Bei der akuten myeloischen Leukämie scheint das aber keine negativen Folgen für das Überleben zu haben.

Weil präzisionsmedizinische Ansätze gute Erfolgschancen haben, kann mit der Therapie der akuten myeloischen Leukämie (AML) auch ein paar Tage gewartet werden, bis das Testergebnis vorliegt. Das zeigt eine Auswertung der Beat-AML-Master-Studie. Therapienaiven Patienten im Alter von median 72 Jahren, die nicht für eine Transplantation geeignet waren, wurde darin ein Gentest angeboten. Die Therapie sollte dadurch nicht mehr als sieben Tage verzögert werden.

Wurde ein dominanter Klon identifiziert, für den sich eine zielgerichtete Substanz im Test befand, konnten die Patienten an dieser Studie teilnehmen. Wie Dr. Amy Burd von der Leukemia and Lymphoma Society in White Plains, New York, berichtete, konnte 224 der 487 Teilnehmer aufgrund der Testergebnisse eine zielgerichtete Therapie im Rahmen einer der Substudien angeboten werden.

Die 30-Tages-Mortalitätsrate betrug über alle Patienten hinweg 14,1 % (95%-KI 10,9–18,1), bei denjenigen mit zielgerichteter Therapie lag sie bei nur 3,7 % (95%-KI 1,9–7,2). Somit sei die Therapieverzögerung über sieben Tage bis zum Vorliegen der zytogenetischen und genomischen Ergebnisse bei älteren Betroffenen sicher, so die Referentin.

Ein explorativer Vergleich mit Überlebensdaten von Personen mit AML, die nach Standardvorgehen behandelt wurden, weise sogar auf einen deutlichen Überlebensvorteil durch das beschriebene Vorgehen. 

Quelle: Burd A et al. ASH 2019; Abstract #175 ASH Annual Meeting 2019