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Vaskuläre Demenz Blutzucker schädigt die Rübe

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Auffallend und bei vaskulärer Demenz besonders ausgeprägt war die Korrelation zwischen den HbA1c-Spiegeln und den geis­tigen Einbußen. Auffallend und bei vaskulärer Demenz besonders ausgeprägt war die Korrelation zwischen den HbA1c-Spiegeln und den geis­tigen Einbußen. © iStock/bymuratdeniz
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Menschen mit einem Typ-2-Diabetes haben ein erhöhtes Demenzrisiko. Ein britisch-schwedisches Team untersuchte nun, wie die Assoziationen zu verschiedenen Typen der Demenz sind.

Prospektiven Studien zufolge haben Menschen mit Typ-2-Diabetes ein 1,5- bis 2,5-fach höheres Demenzrisiko als Stoffwechselgesunde. Forscher haben jetzt gezeigt, dass es dabei mit Blick auf die verschiedenen Demenzformen durchaus Unterschiede gibt. Das Team hatte Daten aus dem schwedischen Diabetesregister von 378.299 Patienten mit Typ-2-Diabetes und 1.886.022 Stoffwechselgesunden ausgewertet.

Nach durchschnittlich sieben Jahren Follow-up war bei 3 % der Diabetespatienten und 2,7 % der Kontrollpersonen eine Demenz aufgetreten. Daraus errechnete sich für die Diabetiker sowohl für vaskuläre (­Hazard ­Ratio, HR, 1,34) als auch nicht-vaskuläre Demenz (HR 1,10) ein deutlich höheres Risiko. Die Gefahr für ­Morbus ­Alzheimer hingegen war leicht erniedrigt (HR 0,94). Das, so schreiben die Studienautoren, könnte daran liegen, dass Personen mit Diabetes eher sterben als diejenigen ohne die Stoffwechselerkrankung, also bevor sich eine Alzheimerkrankheit manifestiert.

Auffallend und bei vaskulärer Demenz besonders ausgeprägt war die Korrelation zwischen den HbA1c-Spiegeln und den geis­tigen Einbußen. Im Vergleich zu Menschen mit einem HbA1c < 7 % hatten solche mit Werten ≥ 10,11 % ein nahezu verdoppeltes Risiko (HR 1,93) für vaskuläre Demenz. Für nicht-vaskulär bedingte kognitive Defizite lag die Gefahr niedriger (HR 1,67), für die Alzheimerkrankheit fand sich kein Zusammenhang.

Quelle: Celis-Morales CA et al. Diabetes Care 2022;  45: 634-641; DOI: 10.2337/dc21-0601