
Ergebnisse verschiedener Behandlungsformen Cochrane-Review reviewt Cochrane-Reviews

Um die Evidenz – und die Lücken in der Evidenz – zusammenzuführen, haben Rodrigo Rizzo et al 31 bisherige Cochrane-Reviews, die insgesamt 644 Studien mit 97.183 Patientinnen und Patienten umfassen, in einem neuen Review ausgewertet. Darin wurden 27 verschiedene Behandlungsformen im Vergleich zu einer üblichen Behandlung, keiner Behandlung oder einer Scheinbehandlung untersucht.
Das hilft erwiesenermaßen:
Gemäß dem neuen Review verringert der Ratschlag, aktiv zu bleiben, bei Menschen mit akuten (weniger als 6 Wochen) oder subakuten (6–12 Wochen dauernden) Beschwerden die Schmerzen wahrscheinlich kurzfristig, d. h. bis zu 3 Monate, im Vergleich zu dem Ratschlag, sich zu schonen und das Bett zu hüten. Multidisziplinäre Therapien wie eine Kombination aus Bewegungstherapie, psychologischer Betreuung und medizinischen Maßnahmen verringern die Schmerzen wahrscheinlich langfristig, also 12 Monate oder länger.
Bei Menschen mit chronischen Kreuzschmerzen lindern Akupunktur, Bewegung und psychologische Therapien die Schmerzen wahrscheinlich kurz- und mittelfristig, d. h. über 3 bis 12 Monate. Wahrscheinlich verbessern Akupunktur und Bewegung kurz- und mittelfristig auch die Funktion. Multidisziplinäre Therapien reduzieren wahrscheinlich die Schmerzen und verbessern kurz- und mittelfristig die Funktion. Relevante Nebenwirkungen wurden für keine der Behandlungsmethoden beobachtet.
Das hilft nicht:
Keine Belege fand das Autorenteam für eine Verbesserung der Funktion durch Manipulation/Mobilisation der Wirbelsäule im Vergleich zu einer Scheinbehandlung. Ebenfalls war eine Traktion mit Gerät nicht effektiver in der Linderung der Schmerzen als eine Scheintraktion.
Das Autorenteam nennt einige methodische Einschränkungen, die die Aussagekraft der Ergebnisse limitieren. Dazu gehört, dass die Qualität der Reviews nur bei 19 der eingeschlossenen Reviews hoch sei; bei den anderen wurden nicht die strengsten verfügbaren Methoden angewendet. Eine weitere methodische Limitation ist die Heterogenität der analysierten Studien, die sich hinsichtlich Patientengruppen, Interventionen und Endpunkten teils erheblich unterschieden.
Quelle: Rizzo RRN et al. Cochrane Database Sys Rev 2025; DOI: 10.1002/14651858.CD014691.pub2