Interessensvertretung im Wandel Elf Jahre „Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs“

Autor: Lara Sommer

Die Stiftung wurde im Juli 2014 unter Federführung der DGHO gegründet. Die Stiftung wurde im Juli 2014 unter Federführung der DGHO gegründet. © Andrii Lysenko - stock.adobe.com

Schon seit 2014 setzt sich die Stiftung für die Belange der jährlich mehr als 15.000 jungen Erwachsenen mit Krebsdiagnose ein. Nach einem guten Jahrzehnt gibt es weiterhin Neues zu berichten.

Jährlich erkranken in Deutschland etwa 16.500 Menschen zwischen 18 und 39 Jahren neu an einem Malignom. Für diese Zielgruppe gründeten Vertreter:innen der DGHO im Juli 2014 die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs, die nun ihren elften Jahrestag feiert. 

Zu den Projekten der Stiftung zählen die ­TREFFPUNKTE, ein Netzwerk aus mehr als 30 regionalen Gruppen junger Patient:innen. Diese werden ehrenamtlich organisiert und von Fachpersonen begleitet. Unter Mitwirkung Betroffener entstanden kürzlich ein eigenes Corporate Design, eine neue Website und ein Imagefilm.

Insgesamt nahmen in den vergangenen Jahren mehr als 1.000 Erkrankte das Angebot der TREFFPUNKTE wahr. „Sie sind von jungen Betroffenen für junge Betroffene gemacht – und bieten einen geschützten Raum abseits von Klinikalltag und Behandlung. Es geht ums Kennenlernen, um echten Austausch und Unterstützung auf Augenhöhe“, schildert ­Janine ­Schulze, die Leiterin und Initiatorin des Projekts. Zuletzt kamen zwei überregionale Onlinegruppen hinzu: TREFFPUNKT Queer für Personen, die sich als LGBTQIA+ identifizieren bzw. TREFFPUNKT Pura Vida für junge Menschen mit palliativer Krebsdiagnose. 

Über die Vernetzung hinaus bietet die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs auch Informations- und Beratungsformate an. Darunter fallen etwa eine individuelle Online-Beratung über das JUNGE KREBSPORTAL, eine Erste-Hilfe-Broschüre und der Podcast „Jung & Krebs“. Während des vergangenen Jahres kam das Themengebiet „Palliativ“ neu hinzu.

Im politischen Bereich engagiert sich die Stiftung u. a. gemeinsam mit der DGHO für die Umsetzung des „Rechts auf Vergessenwerden“. Krebsüberlebende sollen nicht mehr aufgrund der oft Jahre zurückliegenden Erkrankung benachteiligt werden dürfen, beispielsweise beim Abschluss von Versicherungs- oder Kreditverträgen.