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Epistaxis: Bei Hypertonikern verläuft Nasenbluten schwerer

Autor: Dr. Angelika Bischoff

Bei Hypertonikern schießt es aus der Nase: Epistaxis mit Hochdruck therapieren. Bei Hypertonikern schießt es aus der Nase: Epistaxis mit Hochdruck therapieren. © Siam – stock.adobe.com
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Kommen Senioren mit Nasenbluten in die Praxis, kann das neben aktuten Traumata auch am Blutdruck liegen. Bei Hypertonikern ist eine Epistaxis aber nicht nur häufiger sondern auch schwerer.

Gerade ältere Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen kommen immer wieder mit akutem Nasenbluten in die Notaufnahme. Trockene Luft, Infektionen, Allergien, Traumata, Alkoholmissbrauch und vor allem die Einnahme von Antikoagulanzien spielen bei Epistaxis eine Rolle.

Blutungen verlaufen bei Hypertonikern schwerer

Hypertonie wird schon lange als Risikofaktor diskutiert. Viele Studien haben zwar diese Assoziation untersucht, doch die Ergebnisse sind widersprüchlich. Dr. Hayoung Byon und Mitarbeiter von der Hanyang University Seoul, Korea, verglichen diesbezüglich die Daten von 36.000 Hypertonikern, die schon mehr als drei Antihypertensiva-Verschreibungen erhalten hatten, mit der gleichen Anzahl gematchter Nicht-Hypertoniker. Ausgeschlossen waren Patienten mit anderen Risikofaktoren für Nasenbluten wie sinunasale Tumoren, Gesichtsverletzungen, Blutungsneigung und Antikoagulation.

Die Inzidenz der Epistaxis bei Hypertonie lag im Vergleich zur Kontrolle etwa 1,5-fach höher. Allerdings war das Nasenbluten nicht nur häufiger, sondern es schien auch schwerer zu verlaufen. Hypertoniker landeten 2- bis 3-mal öfter in der Notaufnahme und benötigten 4- bis 5-mal häufiger eine posteriore Nasentamponade. Zu Rezidiven kam es in beiden Gruppen ähnlich häufig (2 bzw. 1,6/10.000 Teilnehmer). Durch eine wirksame antihypertensive Therapie lässt sich dieses Risiko senken, so die Autoren.

Quelle: Byun H et al. JAMA Otolaryngol Head Neck Surg 2020; DOI: 10.1001/jamaoto.2020.2906