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Blutdruckparameter bei Jüngeren Mittelwert, Variabilität und nächtlicher Abfall

Autor: Dr. Judith Lorenz

Blutdruckvariabilität und das Ausmaß des nächtlichen RR-Abfalls liefern wichtige prognostische Zusatzinformationen. Blutdruckvariabilität und das Ausmaß des nächtlichen RR-Abfalls liefern wichtige prognostische Zusatzinformationen. © iStock/Sergey Mikheev
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Der 24-Stunden-Mittelwert des Blutdrucks hat zwar eine prognostische Relevanz. Stärker ins Gewicht scheinen jedoch Blutdruckvariabilität und nächtlicher RR-Abfallzu fallen – insbesondere bei jüngeren Hypertoniepatienten.

In der Therapie jüngerer Hypertoniepatienten sollte man neben dem 24-Stunden-Mittelwert weitere Blutdruckparameter berücksichtigen. Laut dem Forscherteam um Prof. Dr. Paolo Palatinivon der Universität Padua liefern Blutdruckvariabilität und das Ausmaß des nächtlichen RR-Abfalls wichtige prognostische Zusatzinformationen.

Die Arbeitsgruppe analysierte die Daten von 1.794 Hypertonikern ≤ 45 Jahren, die sich im Rahmen zweier Langzeitbeobachtungsstudien einer ambulanten 24-Stunden-RR-Messung unterzogen hatten. Alle Teilnehmer waren initial untherapiert gewesen und die meisten litten unter einer Grad-1-Hypertonie. Während des median 11,3-jährigen Follow-ups traten 140 schwere kardiovaskuläre Ereignisse auf.

Ein hoher systolischer 24-Stunden-Blutdruckmittelwert ging zwar mit einem signifikant erhöhten Ereignisrisiko einher (Hazard Ratio, HR, 1,58). Stärker jedoch war die prädiktive Leistung einer hohen Kurzzeit-Blutdruckvariabilität (HR 1,84) sowie eines Non-Dippings, definiert als nächtlicher Blutdruckabfall um weniger als 10 % (HR 2,22). Die Autoren empfehlen daher, die ambulanten RR-Parameter kombiniert zu betrachten und Therapie und Monitoring ggf. zu intensivieren.

Quelle: Palatini P et al. Eur J Prev Cardiol 2022; zwac020; DOI: 10.1093/eurjpc/zwac020