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Lebensführung Geistig fit ins hohe Alter trotz widriger Gene

Autor: Sabine Mattes

Ein gesunder Lebensstil kann dabei helfen, den unvermeidlichen kognitiven Abbau im Alter auszubremsen. (Agenturfoto) Ein gesunder Lebensstil kann dabei helfen, den unvermeidlichen kognitiven Abbau im Alter auszubremsen. (Agenturfoto) © peopleimages.com – stock.adobe.com
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Auch wenn es Mutter Natur nicht gut mit einem gemeint und schlechte Gene wie das Alzheimergen mitgegeben hat: Gegen den vorzeitigen Abbau der Gedächtnisleistung im Alter lässt sich etwas tun.

Ein gesunder Lebensstil kann dabei helfen, den unvermeidlichen kognitiven Abbau im Alter auszubremsen – auch bei Menschen mit genetischer Vorbelastung. Dies sind die Ergebnisse einer chinesischen Studie, die auf den Daten von mehr als 29.000 Teilnehmern basiert. Etwa 20 % von ihnen trugen mit dem Apoliprotein-Allel ApoE-ε4 das sogenannte Alzheimergen und hatten somit ein erhöhtes Risiko für geistigen Verfall.

Die im Schnitt 72-jährigen Studienteilnehmer absolvierten im Rahmen des maximal zehn Jahre dauernden Follow-ups regelmäßig verschiedene kognitive Tests. Gemäß eigener Angaben in den Kategorien sportliche und geistige Aktivität, Ernährung, Alkoholkonsum und Rauchen sowie sozialen Kontakten wurde ihnen außerdem ein „vorteilhafter“, „durchschnittlicher“ oder „unvorteilhafter“ Lebensstil zugeordnet.

Während der kognitive Zustand der Probanden insgesamt recht stabil blieb, nahm ihre Gedächtnisleistung über den Beobachtungszeitraum konstant ab. Bei einer vorteilhaften Lebensführung geschah dies allerdings langsamer als bei unvorteilhaften Gewohnheiten. Als größter Einflussfaktor erwies sich die Ernährung, gefolgt von mentalem Training und Sport.

Träger des ApoE-ε4-Allels verloren ihre Merkfähigkeit etwas schneller als diejenigen ohne den genetischen Risikofaktor. Die Analyse ergab jedoch, dass der geistige Abbau bei vorteilhaftem oder durchschnittlichem Lebensstil trotzdem weniger rasch voranschritt als bei einer nachteiligen Lebensführung.

Quelle: Jia J et al. BMJ 2023; 380: e072691; DOI: 10.1136/bmj-2022-072691