
NSCLC Hohe Histamin-Konzentrationen korrelieren mit besseren Überlebenschancen

Wenn man vorhersagen könnte, welchen Personen mit NSCLC eine perioperative Therapie einen Überlebensvorteil bringt, könnte man den anderen diese Behandlungen ersparen bzw. nach alternativen Optionen suchen. Neben etablierten Biomarkern gibt es Hinweise, wonach metabolische Veränderungen sowohl beim Krebswachstum als auch beim Ansprechen auf eine Immuntherapie eine wichtige Rolle spielen können.
In der Phase-2-Studie NADIM II hatten 86 Patient:innen mit potenziell resektablen NSCLC der Stadien IIIA–B eine neoadjuvante platinhaltige Chemotherapie mit oder ohne Nivolumab erhalten. Im experimentellen Arm war der PD1-Inhibitor im Falle einer R0-Resektion außerdem sechs Monate lang adjuvant gegeben worden. Spanische Kolleg:innen nutzten verfügbare Plasmaproben von 81 dieser Erkrankten, um die Konzentrationen von insgesamt 190 Metaboliten zu bestimmen, wie Pilar Mediavilla Medel, Hospital Universitario Puerta del Hierro, Madrid, berichtete.
Histamin als Prognosefaktor
Unter den analysierten Substanzen schienen erhöhte Konzentrationen von Histamin und 4-Acetamido-Buttersäure im Nivolumab-, nicht aber im Kontrollarm mit verlängerten Überlebenszeiten assoziiert (p < 0,05). Im Gegensatz dazu gingen Orotsäure, 1-Methyl-Nicotinamid und Trigonellin mit schlechteren Überlebenschancen einher (p < 0,05).
Patient:innen, deren Histamin-Konzentrationen oberhalb des Medianwerts lagen, hatten signifikant bessere Chancen auf eine pathologische Komplettremission (p < 0,001) und waren sämtlich zum Zeitpunkt der Auswertung noch am Leben (p = 0,002). Ähnliches galt für das krankheitsfreie Überleben, wo das Risiko für ein Ereignis (aktive Erkrankung oder Tod) um beinahe drei Viertel niedriger lag (HR 0,28; 95%-KI 0,092–0,83). Für keinen dieser Überlebensendpunkte gab es im Kontrollarm irgendeine Assoziation mit den Histamin-Konzentrationen. Als potenzieller negativer Prädiktor für die Überlebenschancen wurde Pyrocatechol identifiziert.
Diese Befunde, so Mediavilla Medel, bedürfen natürlich der Validierung in größeren und unabhängigen Kohorten von Patient:innen. Dabei müsse man u. a. gesunde Kontrollpersonen einschließen.
Quelle:
Mediavilla Medel P et al. World Conference on Lung Cancer 2025; Abstract MA01.03