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Kalkulieren Sie bei Krebs drei zeitliche Szenarien

Autor: Tobias Stolzenberg

Die Frage nach der verbleibenden Lebenszeit sollte anhand von drei möglichen Szenarien beantwortet werden. Die Frage nach der verbleibenden Lebenszeit sollte anhand von drei möglichen Szenarien beantwortet werden. © iStock/natasaadzic
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„Wie lange habe ich noch?“ Nennen Sie Krebspatienten, die diese Frage stellen, besser drei verschiedene Zeiträume statt einen. Faustformeln helfen beim Beziffern.

Unheilbar Krebskranke haben oft ganz praktische Gründe, wenn sie nach ihrer verbleibenden Lebenszeit fragen, berichtete Dr. Belinda­ Kiely­ von der University of Sydney. Die Onkologin plädierte dafür, den Patienten statt einer vermeintlich exakten Angabe von Wochen, Monaten oder Jahren lieber drei verschiedene Zeitspannen zu nennen: eine für ein Worst-Case-Szenario, eine zweite für den typischen Verlauf der Erkrankung und eine weitere für den günstigsten Fall. Damit seien die Patienten aufs Schlimmste gefasst, könnten aber auch längerfristig planen.

Empfehlung stützt sich auf Patientenwünsche

Die erste Angabe lässt sich kalkulieren, indem man die erwartete Lebenszeit durch vier teilt. Der Wert für das zweite Szenario liegt zwischen der Hälfte und dem Doppelten der vermuteten Restlebenszeit. Für den Best Case multipliziert man die erwartete Zeit mit drei.

Dr. Kiely stützt sich in ihren Empfehlungen auf Angaben von 146 Patienten mit fortgeschrittener Krebserkrankung, die von mehreren Onkologen befragt worden waren. Außerdem hätten verschiedene Studien gezeigt, dass es Ärzten mit der Drei-Szenarien-Methode besser gelingt, ihren Patienten bei der Bewältigung ihrer Situation zu helfen.

Quelle: Pressemitteilung – European School of Oncology