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Postthrombotisches Syndrom Keine Angst vor Bewegung

Autor: Sabine Mattes

Keine der Studien verzeichnete eine Verschlechterung der Symptome oder ein höheres PTS-Risiko als Folge physischer Aktivität. (Agenturfoto) Keine der Studien verzeichnete eine Verschlechterung der Symptome oder ein höheres PTS-Risiko als Folge physischer Aktivität. (Agenturfoto) © NDABCREATIVITY – stock.adobe.com
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Bis zu 50 % aller Patienten entwickeln nach einer tiefen Venenthrombose (TVT) ein postthrombotisches Syndrom (PTS).

Inwiefern körperliche Aktivität die Symptome des PTS verbessern kann, untersuchten Dr. Bram Rook aus der Notfallabteilung des Medical Center Leeuwarden und Kollegen. Auf Basis der Daten aus zehn verschiedenen Kontroll- und Kohortenstudien aus den Jahren 2007 bis 2022 prüften die Forscher die Wirkung langfristiger und kurzfristiger physischer Interventionen sowohl in der akuten als auch in der chronischen Phase einer TVT.

Am besten direkt in der Akutphase mobilisieren

Eine frühe Intervention während der akuten Phase konnte die Lebensqualität der Betroffenen verbessern und ihre Schmerzen sowie die Entstehung von Ödemen verringern. Nach zwei Jahren war ein PTS bei diesen Patienten deutlich schwächer ausgeprägt. Auch wenn mit einer Mobilisierung erst nach der akuten Phase einer TVT begonnen wurde, steigerte langfristiges Training Lebensqualität und Muskelfunktion und hatte außerdem positive Auswirkungen auf die Veneninsuffzienz.

Keine der Studien verzeichnete eine Verschlechterung der Symptome oder ein höheres PTS-Risiko als Folge physischer Aktivität. Wichtig sei, betonen die Forscher, den Patienten die Angst zu nehmen, dass Bewegung ihnen schaden könnte. Dies spiele insbesondere dann eine Rolle, wenn sich im Rahmen der Mobilisierung Schmerzen oder Schwellungen zeitweise verstärkten. Mobilitäts-Apps könnten hinzugezogen werden, um Patienten zur Bewegung zu motivieren.

Quelle: Rook B et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2023; DOI: 10.1111/jdv.19523