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Formaldehyd Konservation kostet Kognition

Autor: Annette Kanis

Lag der Kontakt mit der in der Industrie viel verwendeten Substanz erst kurz zurück, gab es Auswirkungen auf alle kognitiven Bereiche. Lag der Kontakt mit der in der Industrie viel verwendeten Substanz erst kurz zurück, gab es Auswirkungen auf alle kognitiven Bereiche. © iStock/Natt Boonyatecha
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Formaldehyd reizt die Schleimhäute und erhöht nach Studienlage der vergangenen Jahre das Krebsrisiko insbesondere im Nasen-Rachen-Raum. Forscher untersuchten, inwieweit sich die Formaldehyd-Exposition am Arbeitsplatz auf die Kognition auswirkt.

Noemie Letellier vom Institut für Neurowissenschaften in Montpellier und Kollegen verwendeten für ihre Analyse Daten der CONSTANCES-Studie, in der insgesamt 75.322 Teilnehmer (Durchschnittsalter 57,5 Jahre) Tests zur Erfassung verschiedener kognitiver Funktionen absolvierten. Dazu gehörten beispielsweise die Prüfung des verbalen Gedächtnisses und der Sprachfähigkeiten. Alle Werte kombiniert ergaben einen globalen kognitiven Score.

8 % der Kohorte waren in ihrem Berufsleben Formaldehyd ausgesetzt gewesen. Sie wiesen im Vergleich zu den anderen Studienteilnehmern ein erhöhtes Risiko für kognitive Beeinträchtigungen auf.

Gedächtnis durch mehr Aldehyd weniger in Form

Je länger die Studienteilnehmer dem Formaldehyd ausgesetzt waren – berücksichtigt wurden Expositionsdauer sowie kumulative Exposition –, desto höher war das Risiko kognitiver Beeinträchtigungen. Lag der Kontakt mit der in der Industrie viel verwendeten Substanz erst kurz zurück, gab es Auswirkungen auf alle kognitiven Bereiche. Und: Die Defizite blieben – zumindest teilweise – über die Zeit bestehen.

Quelle: Letellier N et al. Neurology 2022; 98: e633-e640; DOI: 10.1212/WNL.0000000000013146