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Dyspnoe Lungen-Reha in Palliativversorgung integrieren

Autor: Friederike Klein

Bei Dyspnoe bietet die pneumologische Reha jenseits der pharmakologischen Behandlung eine Reihe weiterer Möglichkeiten. Bei Dyspnoe bietet die pneumologische Reha jenseits der pharmakologischen Behandlung eine Reihe weiterer Möglichkeiten. © Crystal light – stock.adobe.com
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Für eine Lungen-Reha ist es nie zu spät. Auch im Rahmen der palliativen Versorgung von pneumologischen Patienten mit chronischer Atemenot leisten entsprechende Techniken gute Dienste.

In der Leitlinie Palliativmedizin kommt eine Rehabilitation nicht vor, stellte PD Dr. ­Marc ­Spielmanns von den Zürcher ­RehaZentren Klinik Wald und Davos fest. Er sieht aber gewisse Parallelen zwischen pneumologischer Reha und Palliativmedizin: Beides soll die Patienten befähigen, trotz chronischer Lungenerkrankung ein aktives Leben entsprechend ihrer individuellen Werte zu führen.

Bei Dyspnoe bietet die pneumologische Reha jenseits der pharmakologischen Behandlung eine Reihe weiterer Möglichkeiten, darunter Patientenschulungen, Entspannungsübungen, Kunst- und Musiktherapie oder Atemtechniken bis hin zu einem angemessenen körperlichen Training. Weil Dyspnoe auch durch physische Dekonditionierung entsteht, ist unter Umständen ein angepasstes Kraft- und Ausdauertraining ratsam. Reha kann außerdem die Lebensqualität erhöhen: Neben der Verbesserung von Mobilität und Funktion werden Aktivitäten des täglichen Lebens wieder möglich oder bleiben erhalten, Schmerzen werden gelindert, die Ausdauer verbessert und die Psyche des Patienten günstig beeinflusst. 

Einer Metaanalyse zufolge kann eine umfassende Reha bei Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung die durch die Dyspnoe empfundene Belastung vermindern und Angst und depressive Gedanken reduzieren. Patienten, die länger unabhängig und selbstständig leben, stellen zudem eine geringere Belastung für Pflegepersonal und Familie dar, ergänzte Dr. Spielmanns. Zudem lassen sich die individuellen Präferenzen hinsichtlich medizinischer Maßnahmen am Lebensende im Rahmen einer Reha-Maßnahme leichter besprechen. 
Die palliative Versorgung von Patienten mit Dyspnoe wird zukünftig eine wichtige Aufgabe der pneumologischen Reha sein, ist Dr. Spielmanns überzeugt. Dafür brauche man ein interdisziplinäres Team. Wesentlich sei es, zu Beginn die am individuellen Zustand des Patienten orientierten Therapieziele mit allen Beteiligten zu besprechen.

Kongressbericht: 63. Kongress der Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin