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Adipositas und Depression Mädchen sind besonders betroffen

Autor: Dr. Anna Millenaar

Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer zu Studienbeginn lag bei 7,2 Jahren. (Agenturfoto) Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer zu Studienbeginn lag bei 7,2 Jahren. (Agenturfoto) © kwanchaichaiudom – stock.adobe.com
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In den letzten Jahrzehnten haben sowohl Übergewicht als auch Depressionen bei Kindern und Jugendlichen zugenommen. Für Erwachsene gilt es als gesichert, dass ein erhöhter BMI einen Risikofaktor für das Entstehen einer Depression darstellt.

Eine Beobachtungsstudie von der Universität London hat nun den Zusammenhang zwischen dem BMI und der Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper sowie einer depressiven Symptomatik im Kindes- und Jugendalter untersucht. In die Auswertung gingen die Daten von 13.135 Kindern einer Kohortenstudie aus Großbritannien ein, die zwischen September 2000 und Januar 2002 geboren worden waren.

Körperunzufriedenheit schlägt auf die Psyche

Das durchschnittliche Alter der Teilnehmer zu Studienbeginn lag bei 7,2 Jahren. Bei den Kindern, die in diesem Alter zu schwer waren, bestand mit 11 Jahren eine größere Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, mit 14 häufiger eine depressive Symptomatik. Eine größere Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper im Alter von 11 Jahren ging wiederum mit ausgeprägteren depressiven Symptomen mit 14 Jahren einher.

Diese Zusammenhänge waren bei den Mädchen doppelt so stark ausgeprägt wie bei Jungen. Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper konnte als eine Art Bindeglied bei Mädchen 43 % der Assoziationen zwischen BMI und Depressionen erklären. Die Autoren betonen, dass ihre Arbeit einmal mehr zeigt, wie wichtig gesundheitsfördernde Maßnahmen bei Kindern sind, um Übergewicht vorzubeugen und zu behandeln sowie das Selbstwertgefühl von Kindern zu verbessern. Entscheidend dabei sei die Entstigmatisierung von Übergewicht in Öffentlichkeit und Medien.

Quelle: Blundell E et al. Lancet Psychiatry 2024; 11: 47-55. DOI: 10.1016/S2215-0366(23)00365-6