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Marathon lässt Knochenmarködeme verschwinden, schadet dem Knie aber auch

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Das Knie sollte vor dem Lauf durch gezieltes Training stabilisiert werden. Das Knie sollte vor dem Lauf durch gezieltes Training stabilisiert werden. © iStock/sportpoint
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Ein Marathonlauf belastet patellofemorale Strukturen, hat aber keinen Einfluss auf Meniskusrisse und bringt sogar subchondrale Knochenmarkläsionen zum Verschwinden. Mit einer gezielten Vorbereitung können die Belastungen gemildert werden.

Langstrecken- und Marathonläufe belasten die gewichtstragenden Bereiche der Knie besonders. Doch was passiert genau? Zur Beantwortung dieser Frage unterzogen sich 71 gesunde freiwillige Marathon-Novizen im Alter zwischen 25 und 73 Jahren zwei Knie-MRT. Die über mindestens vier Monate vortrainierten Sportler kamen ein halbes Jahr vor und einen halben Monat nach dem Marathon in die Röhre und beantworteten Fragen zu möglichen Arthrosebeschwerden und zur Kniefunktionsfähigkeit.

Die Mehrheit der Studienteilnehmer wies im MRT vor dem Marathon Läsionen der Kniestrukturen auf, die aber von den meisten nicht in Form von Schmerzen oder Bewegungsbeeinträchtigungen wahrgenommen wurden. Nach dem Lauf hatten sich erstaunlicherweise einige Befunde verkleinert. Vor allem subchondrale Knochenmarködeme an den Kondylen von Tibia und Femur waren zurückgegangen.

Andere Strukturen des Knies hatten den Lauf und das Vortraining nicht so gut vertragen. Der laterale Patellaknorpel, die Semimem­branosussehne, das iliotibiale Band und der Bursa präpatellaris waren in Mitleidenschaft gezogen, wenngleich die Teilnehmer keine bzw. kaum Symptome berichteten. Bereits vor dem Rennen vorhandene Meniskusrisse hatten sich aber nicht verschlechtert.

Ein gezieltes Training zur Stabilisierung des patellofemoralen Bereichs sollte ein Bestandteil jeder Marathonvorbereitung sein, betonen die Autoren. Mit guter „Kniefitness“ könne sich der Langstreckenlauf dann insgesamt positiv auf das Gelenk auswirken.

Quelle: Horga LM et al. BMJ Open Sp Ex Med 2019; 5: e000586; DOI: 10.1136/bmjsem-2019-000586