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Herz-Kreislauf-Erkrankungen Mediterran schlägt Low Fat

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Auch Personen, die initial bereits LDL Cholesterinspiegel unter 100 mg/dl aufwiesen, profitierten von der mediterranen Kost. Auch Personen, die initial bereits LDL Cholesterinspiegel unter 100 mg/dl aufwiesen, profitierten von der mediterranen Kost. © alicja neumiler- stock.adobe.com
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In der Primärprävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hat sich die Mittelmeerkost bewährt. Offenbar eignet sie sich auch zur Sekundärprophylaxe von Gefäßschäden. Der Ernährungsstil mit reichlich Obst und Gemüse, Olivenöl, Fisch und hellem Fleisch senkt das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse effektiver als die allgemein empfohlene fettarme Kost.

Spanische Wissenschaftler haben eine Studie mit 1.002 Frauen und Männern im Alter
zwischen 20 und 75 Jahren zu dem Thema durchgeführt. Sie teilten die Teilnehmer einer der beiden Ernährungsformen zu und beobachteten sie über sieben Jahre hinweg.

Bestehende KHK war Einschlusskriterium

Als primärer Studienendpunkt wurde eine Kombination aus Herzinfarkt, Revaskularisation, ischämischem Schlaganfall, peripherer Verschlusskrankheit und kardio­vaskulärem Tod definiert. Alle Teilnehmer wiesen zu Beginn der Untersuchung eine koronare Herzkrankheit auf.

Bei 198 Studienteilnehmern trat zumindest eines der kardiovaskulären Ereignisse auf.
87 der Fälle entfielen auf die Mittelmeergruppe, 111 auf die Gruppe mit der fettreduzierten Nahrung. Dies entsprach einer Risikoreduktion um 26 %, berichten die Studienautoren um Dr. ­JAVIER ­DELGADO-­LISTA vom Hospital Universitario ­Reina ­Sofía in ­Córdoba. Betrachtet man lediglich die Männer, so gingen die schwerwiegenden Ereignisse sogar um 33 % zurück. Auch Personen, die initial bereits LDL-Cholesterinspiegel unter 100 mg/dl aufwiesen, profitierten von der mediterranen Kost. Gleiches galt für diejenigen, die zu Beginn das 70. Lebensjahr noch nicht erreicht hatten.

Für Frauen ließ sich ein derartiger Effekt nicht nachweisen. Allerdings waren sie in der
Studie deutlich ­unterrepräsentiert: Ihr Anteil lag bei weniger als 20 %. Wahrscheinlich, so
die Autoren, war die statistische Power für diese Gruppe zu niedrig.

Quelle: Delgado-Lista J et al. Lancet 2022; 399: 1876-1885;  DOI: 10.1016/S0140-6736(22)00122-2