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Mikrobiota der Nasenschleimhaut beeinflusst Infektionsrisiko nach Operation

Autor: Dr. Elke Ruchalla

Die Wissenschaftler hatten präoperativ Abstriche aus der vorderen Nasenhöhle der Kranken entnommen. (Agenturfoto) Die Wissenschaftler hatten präoperativ Abstriche aus der vorderen Nasenhöhle der Kranken entnommen. (Agenturfoto) © iStock/Diy13
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An der Nase eines Mannes ... erkennt man sein Infektionsrisiko. Dafür sprechen neue Studienergebnisse.

Postoperative Infektionen sind ein gefürchtetes Problem. Vielleicht können Ärzte aber zukünftig schon vor der OP abschätzen, welche ihrer Patienten ein besonders hohes Infektionsrisiko aufweisen. Darauf deuten jedenfalls die Resultate hin, die die Arbeitsgruppe um Dr. Chiaowen Hsiao von der Abteilung für Humangenetik an der Universität von Chicago ermittelte. Bei den 197 Studienteilnehmern war ein kardiovaskulärer oder neurochirurgischer Eingriff erfolgt. Die Wissenschaftler hatten präoperativ Abstriche aus der vorderen Nasenhöhle der Kranken entnommen. Anhand des genetischen Profils dieser Swabs teilten die Forscher die Patienten in zwei Hauptgruppen ein: 167 gehörten zum Cluster 1, 30 zum Cluster 2.

Wahrscheinlichkeit um mehr als das Sechsfache erhöht

Bei 53 Operierten kam es bis Monat 6 nach der OP zu einer Infektion (Wundinfektion, Sepsis, Pneumonie). Das Risiko dafür war für Kranke des Clusters 2 mehr als sechsmal so hoch. Das galt, obwohl die Forscher statistisch für Störfaktoren korrigiert hatten. Dabei waren die Erreger der aktuellen Infektion völlig unabhängig von den Mikroorganismen, die man präoperativ gefunden hatte. Auch der Nachweis von Staphylococcus aureus zeigte keinen Einfluss auf die Infektionsraten.

Quelle: Hsiao CJ et al. JAMA Network Open 2021; 4: e218386; DOI: 10.1001/jamanetworkopen.2021.8386