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Adnexektomie Mit dem Uterus gleich die Eileiter und Ovarien raus?

Autor: Maria Weiß

Bei jüngeren Frauen vor der Menopause sollte gut überlegt sein wo der "cut" gemacht wird. Bei jüngeren Frauen vor der Menopause sollte gut überlegt sein wo der "cut" gemacht wird. © shidlovski – stock.adobe.com
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Sollte man im Rahmen einer Hysterektomie auch gleich die Eierstöcke entfernen? Das kommt u.a. auf das Alter der Patientin an, haben kanadische Wissenschaftler herausgefunden.

Traditionell wird Frauen mit benignen Uteruserkrankungen zusätzlich zur Hysterektomie auch eine beidseitige Entfernung der Eierstöcke und Eileiter angeboten, um sie vor einem späteren Ovarialkarzinom zu schützen. Maria­ ­Cusimano von der Abteilung für Geburtshilfe und Gynäkologie an der Universität Toronto und Kollegen haben untersucht, ob man die Frauen damit nicht einem erhöhten Risiko aussetzt.

In ihre Kohortenstudie gingen die Daten von 200.549 Patientinnen zwischen 30 und 70 Jahren ein, die sich wegen benigner Uterusveränderungen einer Hysterektomie unterzogen. 19 % der unter 45-Jährigen erhielten zusätzlich eine beidseitige Salpingo-Oophorektomie, unter den 45- bis 49-Jährigen waren das 41 %, bei den 50- bis 54-Jährigen 69 % und bei den mindestens 55-Jährigen 81 %.

Im mittleren Beobachtungszeitraum von zwölf Jahren hatten jüngere Frauen eine deutlich erhöhte Gesamtmortalität nach Entfernung der Eierstöcke. In der Gruppe der unter 45-Jährigen war die Rate um 31 % erhöht, bei den 45- bis 49-Jährigen noch um 16 %. Die erhöhte Sterberate war vor allem auf nicht-maligne Erkrankungen zurückzuführen.

Nach der Menopause sank die Gefahr stetig

Frauen über 50 wiesen dagegen kein erhöhtes Sterberisiko nach der Doppel-OP auf. Entscheidender Faktor schien die Menopause: Während der Transition sank das Risiko kontinuierlich und lag ab einem Jahr danach konstant bei 1. Für prämenopausale Frauen sollte man sich also eine rein prophylaktische Salpingo-Oophorektomie gut überlegen, folgern die Autoren.

Quelle: Cusimano MC et al. BMJ 2021; 375: e06752; DOI: 10.1136/bmj-2021-067528