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Kurkuma Mit gelber Wurzel gegen Schmerzen und Gelenksteifigkeit

Autor: Joachim Retzbach

Kurkuma erzielt bei Patienten mit symptomatischer Kniearthrose in kurzer Zeit eine analgetische und funktionsfördernde Wirkung. Kurkuma erzielt bei Patienten mit symptomatischer Kniearthrose in kurzer Zeit eine analgetische und funktionsfördernde Wirkung. © kitsananan Kuna – stock.adobe.com
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Kurkuma kann mehr als den Curry gelb färben. Einer aktuellen Metaanalyse zufolge senkt es die Schmerzen und Steifigkeit bei Kniegelenksarthrose und bessert bei den Betroffenen die Beweglichkeit im Alltag.

Curcuminoide, die farbgebenden sekundären Pflanzenstoffe im Rhizom der Gelbwurzel (Kurkuma), wurden in den letzten Jahrzehnten intensiv auf ihre Eignung als phytotherapeutische Wirkstoffe hin untersucht. Eine aktuelle Übersichtsarbeit und Metaanalyse beschäftigt sich mit dem Effekt der Kurkuma speziell auf Schmerzen und Funktionsstörungen im Rahmen einer Kniearthrose. Dafür sichtete das Forscherteam um Jie Feng von der Chengdu Universität für traditionelle chinesische Medizin 15 bereits publizierte, randomisiert-kontrollierte Studien zum Thema.

Kurkumaeinnahme variierte von 80 bis 2.000 mg täglich

Insgesamt hatte man 1.670 Patienten in die Analyse eingeschlossen. Die Tagesdosis an Curcuminoiden betrug zwischen 80 mg und 2.000 mg, die Nachbeobachtungszeit variierte zwischen vier Wochen und sechs Monaten.

Kurkumapräparate waren signifikant wirksamer als ein Placebo in Bezug auf die Besserung von Schmerzen, Gelenksteife und der Einschränkung alltäglicher Aktivitäten – z.B. Treppensteigen, aus der Badewanne aussteigen oder Einkaufen. Auch einen Arthrose-Gesamtscore verbesserte die Gelbwurzeltherapie. In einigen Studien wurde der Pflanzenextrakt gegen NSAR getestet, hier stellten die Forscher eine vergleichbare Wirkung fest. Curcuminoide führten zudem gegenüber Placebo und Schmerzmitteln nicht zu mehr Nebenwirkungen.

Kurkuma erzielt demnach bei Patienten mit symptomatischer Kniearthrose in kurzer Zeit eine analgetische und funktionsfördernde Wirkung, schlussfolgern die Autoren. Allerdings weisen sie darauf hin, dass die Qualität der Evidenz für die einzelnen Outcomes zwischen „moderat“ und „sehr niedrig“ schwanke, unter anderem aufgrund einer großen Heterogenität der eingeschlossenen Studien. Weitere qualitativ hochwertige Untersuchungen sind daher erforderlich, um den Effekt unterschiedlicher Dosierungen und Darreichungsformen auf die schmerzstillende Wirkung, aber auch mögliche langfristige Nebenwirkungen zu ermitteln.

Quelle: Feng J et al. BMC Complement Med Ther 2022; 22: 276; DOI: 10.1186/s12906-022-03740-9