Besser kombinieren Mit Hirnstimulation und Logopädie gegen die Aphasie

Autor: Sabine Debertshäuser

Am Ende des Beobachtungszeitraums hatten Teilnehmende nach Doppelstrategie signifikant weniger Wortfindungsstörungen. Am Ende des Beobachtungszeitraums hatten Teilnehmende nach Doppelstrategie signifikant weniger Wortfindungsstörungen. © freshidea – stock.adobe.com

Repetitive transkranielle Magnetstimulation kombiniert mit multimodaler Aphasietherapie ist eine sichere und vielversprechende adjuvante Therapie bei chronischer, nichtflüssiger Aphasie nach Schlaganfall.

Dies geht aus einer doppelblinden, randomisierten Parallelgruppenstudie hervor, die zwischen April 2021 und Mai 2023 durchgeführt wurde.

Eingeschlossen waren 44 Männer und Frauen im mittleren Alter von 63,4 Jahren, die vor mindestens sechs Monaten einen linkshemisphärischen Schlaganfall erlitten hatten. Die Patientinnen und Patienten wurden randomisiert und erhielten entweder eine 20-minütige kontraläsionale Magnetstimulation oder eine Scheinbehandlung, jeweils in Kombination mit 35 Stunden logopädisch angeleiteten Therapiesitzungen im Gruppensetting über zehn Tage. Primärer Endpunkt war eine Veränderung im Western-Aphasia-Battery-Aphasiequotienten (WAB-AQ) gegenüber dem Ausgangswert, gemessen nach 3 und nach 15 Wochen.

Insgesamt besserte sich der WAB-AQ-Score in beiden Gruppen. Im Laufe der Zeit ließ sich allerdings eine signifikante Gruppen-Zeit-Interaktion feststellen, d. h. Kandidatinnen und Kandidaten der Verumgruppe steigerten sich stärker als diejenigen, die lediglich eine Sham-Prozedur erhalten hatten. Am Ende des Beobachtungszeitraums hatten Teilnehmende nach Doppelstrategie signifikant weniger Wortfindungsstörungen und konnten vollständigere und längere Sätze mit weniger Pausen sprechen.

Score beziffert einen fast doppelt so großen Nutzen

Belegt wurden diese klinischen Ergebnisse durch höhere WAB-AQ-Scores (mittlere Differenz 4,1 Punkte). Die Veränderung gegenüber dem Ausgangswert betrug 7,6 Punkte nach Magnetstimulation gegenüber 3,0 Punkten im Vergleichskollektiv. Die Forschenden sprechen sich für weiterführende Studien aus, die den Nutzen der Magnetstimulation näher erklären können.

Quelle: Low T et al. Neurology 2025; 104: e213424; DOI: 10.1212/WNL.000000000013424