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Mittagsschlaf bessert kognitive Funktionen bei Senioren

Autor: Dr. Barbara Kreutzkamp

Insgesamt schnitten die Napper bei den Kognitionstests u.a. in den Bereichen Orientierung, Sprache und Gedächtnis signifikant besser ab. (Agenturfoto) Insgesamt schnitten die Napper bei den Kognitionstests u.a. in den Bereichen Orientierung, Sprache und Gedächtnis signifikant besser ab. (Agenturfoto) © iStock/sturti
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Ein kurzer Mittagsschlaf nach dem Essen ist gut für die kognitive Leistung. Das zeigt eine Studie aus China mit über 60-Jährigen.

Ein kleines Mittagsschläfchen tut Seniorenköpfen gut. Darauf weist eine chinesische Querschnittstudie mit 2214 Personen im Alter von mindestens 60 Jahren hin. In ihr hatte man die Assoziation zwischen einem „Nap“ und kognitiven Funktionen untersucht.

Die kognitiven Fähigkeiten aller Studienteilnehmer wurden mittels einer umfangreichen Testbatterie (u.a. Mini-Mental-State-Examination) erfasst. Für die Analyse wurden sie in die Gruppen „Napper“ und „Non-Napper“ eingeteilt, je nachdem, ob sie regelmäßig nach dem Mittagessen für mindestens fünf Minuten schliefen oder nicht. Zusätzlich ließen 739 Teilnehmer ihr Blut untersuchen.

Insgesamt schnitten die Napper bei den Kognitionstests signifikant besser ab, schreiben die Geriater. Das betraf u.a. die Domänen Orientierung, Sprache und Gedächtnis. Die Triglyzeridspiegel in dieser Gruppe waren im Vergleich zur Non-Napper-Gruppe erhöht, bei Begleiterkrankungen wie Hochdruck oder Diabetes gab es keine Unterschiede.

Ob man nun Älteren generell ein Mittagsschläfchen z.B. zum Schutz vor kognitivem Abbau empfehlen sollte, bleibt angesichts der insgesamt widersprüchlichen Datenlage allerdings noch offen, diskutieren die Autoren. Das mag auch daran liegen, dass ein Mittagsschlaf ganz unterschiedliche Qualitäten haben kann.

Quelle: Cai H et al. Gen Psychiatr 2021; 34: e100361; DOI: 10.1136/gpsych-2020-100361