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Neben einem Partner wird der REM-Schlaf stabiler

Autor: Dr. Irene Seipelt

Wie wirkt sich die Verbundenheit in Paarbeziehungen auf die Schlafqualität aus? Wie wirkt sich die Verbundenheit in Paarbeziehungen auf die Schlafqualität aus? © iStock/GlobalStock
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So manches Paar schwört auf getrennte Betten. Das könnte sich jedoch negativ auf die Schlafqualität auswirken. Denn wer das Nest mit dem Partner teilt, schläft tendenziell tiefer.

Je vertrauter sich Lebens­partner sind, desto ähnlicher ist ihr Schlafverhalten. Das ist eines der Ergebnisse einer aktuellen Studie. Dr. Hennig­ J. Drews von der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Kiel und Kollegen wollten wissen, wie die Qualität von Paarbeziehungen den Schlaf modifiziert.

Je tiefer die Verbundenheit, desto mehr Synchronisation

Dafür untersuchten die Wissenschaftler zwölf junge, gesunde heterosexuelle Paare über vier Nächte im Schlaflabor. Mithilfe der dualen simultanen Polysomnographie sowie weiterer Testverfahren erhoben sie alle für die Schlafanalyse relevanten Parameter und ließen die Probanden dafür mal alleine, mal zusammen mit ihrem Partner nächtigen. Zusätzlich machten die Teilnehmer Angaben zur subjektiven Schlafqualität sowie zu Beziehungsmerkmalen wie Tiefe der Verbundenheit und Ausmaß an Leidenschaft.

Das Forscherteam stellte fest, dass die Probanden einen stabileren REM*-Schlaf aufwiesen, wenn sie die Nacht mit ihrem Partner verbrachten. Dieser Befund sei besonders relevant, da der REM-Schlaf mit Emotionsregulation, Gedächtnisleistung, sozialen Interaktionen und kreativer Problemlösung in Verbindung gebracht wird. Außerdem fanden Dr. Drews und seine Kollegen heraus, dass Paare ihr Schlafverhalten aneinander anpassen. Dabei galt: Je tiefer die Verbundenheit zwischen den Partnern, desto stärker die Synchronisation.

Obwohl diese Erkenntnisse wichtig sind, bleiben noch viele Fragen offen, betonen die Autoren. So müssten weitere Schlafstudien zeigen, ob die gefundenen Effekte sich auf die natürliche Schlafumgebung sowie andere Patientengruppen übertragen lassen und ob sie auch über längere Zeiträume bestehen bleiben.

* rapid eye movement

Quelle: Drews HJ et al. Front Psychiatry 2020; 11: 583; DOI: 10.3389/fpsyt.2020.00583