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Hidradenitis suppurativa Niedrigerer sozialer Status darf Therapie aber nicht verhindern

Autor: Annette Kanis

Ein geringerer sozioökonomischer Status erhöht das Risiko an einer Hidradenitis suppurativa zu erkranken. Ein geringerer sozioökonomischer Status erhöht das Risiko an einer Hidradenitis suppurativa zu erkranken. © Lea – stock.adobe.com
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Eine Hidradenitis suppurativa (HS) geht häufig mit einem niedrigen sozioökonomischen Status einher. Wie eine französische Querschnittskohortenstudie zeigt, ist das Risiko, diese chronische entzündliche Erkrankung zu entwickeln, für Menschen aus der untersten Bevölkerungsschicht etwa um ein Viertel höher als für Menschen, die dem obersten Fünftel der Bevölkerung zugeordnet werden. 

Die Studie basiert auf Einträgen der nationalen französischen Krankenhausdatenbank, anhand derer im Zeitraum 2012 bis 2021 33.880 HS-Patienten erfasst werden konnten. Diese wurden verglichen mit 24.445.337 Kontrollpersonen ohne die entzündliche Hauterkrankung. Das Alter in der Kohorte lag zwischen 7 und 75 Jahren. 

Um den sozialen Status zu bewerten, nahmen die Forscher den French Deprivation Index (FDep) zuhilfe. Dieser wurde speziell für die französische Bevölkerung entwickelt. Der Score teilt die Bevölkerung in Quintile ein: von den Privilegiertesten (Quintil 1) bis zu den am stärksten Benachteiligten (Quintil 5). In die arealbasierte Indexierung fließen neben dem lokalen durchschnittlichen Haushaltseinkommen unter anderem auch der Schulabschluss und die Arbeitslosenquote mit ein. 

Das Risiko, an HS zu erkranken, ist für Personen aus dem Quintil 5 um 22,5 % gegenüber Quintil 1 erhöht – unabhängig der Faktoren Alter, Rauchstatus und Adipositas. Ausgenommen davon sind Kinder und Jugendliche. Bei den 7- bis 17-Jährigen spielen die Parameter Tabakkonsum und Adipositas eine größere Rolle beim Auftreten von HS als ein niedriger sozialer Status. Die Autoren verweisen auf Schwierigkeiten beim Zugang zur Gesundheitsversorgung für Menschen mit niedrigem sozialen Status und fordern für HS-Betroffene eine bessere Früherkennung und Therapiemöglichkeiten.

Quelle: Bulsei J et al. J Eur Acad Dermatol Venereol 2023; DOI: 10.1111/jdv.19159