
Post-COVID-Sarkopenie im Visier Proteinreiche Ernährung baut Muskeln effektiver auf

Besonders bei älteren Patientinnen und Patienten kann eine Infektion mit SARS-CoV-2 die Entstehung einer Sarkopenie begünstigen oder bestehende Symptome verstärken. Wie eine aktuelle Studie verdeutlicht, lassen sich klinische und psychologische Ergebnisse durch eine Kombination aus körperlicher Aktivität und besonders proteinreicher Ernährung verbessern.
Zwischen 2020 und 2023 rekrutierte das Autorenteam um Prof. Dr. Gopal Nambi, Prince Sattam bin Abdulaziz University, Al Chardsch, in mehreren saudi-arabischen Krankenhäusern 76 Männer im Alter von 60 bis 80 Jahren. Alle waren zuvor an COVID-19 erkrankt gewesen und zeigten Symptome einer Sarkopenie. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei etwas über 64 Jahren. Im Rahmen der Studie absolvierten sie ein achtwöchiges Sportprogramm, das unter anderem Stretching, Kraft- und Low-Intensity-Kardio-Training umfasste. Die Hälfte der Teilnehmer ernährte sich währenddessen besonders proteinreich, die andere Hälfte normal. Follow-ups fanden nach vier und acht Wochen sowie nach sechs Monaten statt.
Die Kombination aus Training und hoher Proteinzufuhr erhöhte nach acht Wochen und nach sechs Monaten Greifkraft und gemessene Muskelmasse in Oberschenkel und Waden – nicht jedoch in den Armen – im Vergleich zur anderen Gruppe signifikant. Gleichzeitig verbesserten sich unter der Proteindiät auch Bewegungsangst und empfundene Lebensqualität der Patienten. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig ein multidisziplinärer Ansatz bei der Therapie einer Sarkopenie als Post-COVID-Symptomatik ist, der die Interaktion zwischen Ernährung und körperlicher Aktivität berücksichtigt, schließen die Forschenden.
Quelle: Nambi G et al. BMJ Nutr Prev Health 2025; DOI: 10.1136/bmjnph-2024-001076