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Paroxysmales Vorhofflimmern Pulmonalvenenisolation mit Stromstößen

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Mit der Nicht-Unterlegenheit bestätigt die Studie frühere Ergebnisse zur PFA aus nicht-randomisierten Untersuchungen. Mit der Nicht-Unterlegenheit bestätigt die Studie frühere Ergebnisse zur PFA aus nicht-randomisierten Untersuchungen. © NAKHARIN – stock.adobe.com
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Ein paroxysmales Vorhofflimmern, das nicht auf Medikamente anspricht, lässt sich oft per Katheterablation beseitigen.

Diese Intervention erfolgt traditionell mittels Wärme oder Kälte (Radiofrequenz- bzw. Kryoablation). Inzwischen steht eine elektrische Methode zur Verfügung, die Pulsed-Field-Ablation (PFA). Dabei destabilisieren ultraschnelle Impulse mit hoher Spannung die Zellwände. Von dem Verfahren erhofft man sich weniger Schäden im umliegenden Gewebe.

Das Forscherteam um Dr. Vivek Reddy von der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York prüfte in der ADVENT-Studie, ob die Pulmonalvenenisolation mittels PFA den thermischen Methoden ebenbürtig ist. Eingeschlossen waren unter 76-jährige Patienten mit symptomatischem paroxysmalem Vorhofflimmern, welches mit mindestens einem Antiarrhythmikum erfolglos therapiert worden war. Die 607 Teilnehmer wurden einem von zwei Behandlungsarmen zugewiesen: konventionelle Radiofrequenz-/Kryoballon-Ablation oder PFA.

Als primären Effektivitätsendpunkt definierte man das Fehlen der folgenden fünf Befunde:

  • technischer Misserfolg
  • atriale Tachyarrhythmie nach dreimonatiger Stabilisierungsphase
  • Gabe von Klasse-I- oder -III-Antiarrhythmika nach Stabilisierung
  • pharmakologische Kardioversion
  • erneute Ablation

Innerhalb von einem Jahr erreichten 204 PFA-Patienten und 194 Personen mit thermischer Ablation den Wirksamkeitsendpunkt. Die geschätzte Erfolgswahrscheinlichkeit lag bei 73,3 % bzw. 71,3 %. Die elektrische Methode war der Radiofrequenz- bzw. Kryoablation folglich nicht unterlegen.

Asymptomatische Rezidive wurden eventuell nicht erfasst

Der primäre Sicherheitsendpunkt umfasste akute und im Verlauf auftretende schwere Nebenwirkungen, die sich auf das Device oder den Eingriff zurückführen ließen. Dieser wurde in PFA- und konventionell behandelter Gruppe bei sechs bzw. vier Teilnehmern registriert – ein nicht-signifikanter Unterschied. Zu den unerwünschten Ereignissen zählten Perikardtamponade, Perikarditis und Schlaganfall.

Mit der Nicht-Unterlegenheit bestätigt die Studie frühere Ergebnisse zur PFA aus nicht-randomisierten Untersuchungen, so die Autoren. Trotzdem räumen sie gewisse Limitationen ein. So könnten asymptomatische Vorhofflimmerrezidive mangels kontinuierlichem invasivem Monitoring verpasst worden sein. Außerdem beschränkte sich die Beobachtungszeit auf ein Jahr.

Quelle: Reddy VY et al. N Engl J Med 2023; DOI: 10.1056/NEJMoa2307291