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Blutzuckerwerte Schlaf gut, Süßer!

Autor: Dr. Judith Lorenz

Guter Schlaf gehört neben gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung zu einem gesunden Lebensstil. Guter Schlaf gehört neben gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung zu einem gesunden Lebensstil. © iStock/Geber86
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Schlafstörungen wirken sich nicht nur auf lange Sicht aus. Forscher fanden nun heraus, dass die Nachtruhe unmittelbar die Blutzuckerwerte von Gesunden am nächsten Morgen beeinflusst.

Schlafhygiene ist Teil eines gesunden Lebensstils. Unklar war bislang, welche Auswirkungen ein entspannter Schlummer auf die postprandialen Blutzuckerwerte hat.

Es ist schon lange bekannt, dass ein Zusammenhang zwischen der Schlafqualität und gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie kardiovaskulären Erkrankungen, Adipositas oder Typ-2-Diabetes besteht, berichten Neli Tsereteli von der Universität Lund in Malmö und Kollegen. Das Team ging nun der Frage nach, ob sich der Nachtschlaf auch unmittelbar auf den Blutzucker nach dem Frühstück auswirkt.

Dazu werteten die Wissenschaftler die Daten von 953 gesunden Er­wachsenen aus, die im Rahmen der Ernährungsstudie PREDICT über 14 Tage lang ihr Frühstück durch standardisierte isoenergetische Testmahlzeiten ersetzt hatten. Die postprandiale Blutzuckerantwort war mithilfe eines kontinuierlichen Glukosemonitoringsystems gemessen worden. Zusätzlich trugen alle Probanden im Überwachungszeitraum einen Beschleunigungssensor, mit dessen Hilfe die Forscher verschiedene Schlafparameter objektivierten.

Heraus kam, dass eine lange Gesamtschlafdauer sowohl bei einem kohlenhydrat- als auch bei fettreichem Frühstück mit signifikant niedrigeren postprandialen Blutzuckerwerten einherging. Auch die Schlafeffizienz, also das Verhältnis der im Bett verbrachten zur tatsächlich geschlafenen Zeit, korrelierte mit dem Glukosehaushalt: So war eine hohe Effizienz mit besserer Blutzuckerkontrolle­ assoziiert. Wichtig war außerdem der Schlafmittelpunkt. Teilnehmer, die ihn erst weit nach Mitternacht erreichten, z.B. weil sie spät zu Bett gegangen waren oder lange ausschliefen, hatten nach dem Frühstück einen höheren Blutzucker. Auch die intrapersonelle Datenauswertung zeigte Zusammenhänge, Wechsel im persönlichen Schlafmuster beeinträchtigten die Blutzuckerwerte am Folgemorgen.

Guter Schlaf gehört neben gesunder Ernährung und ausreichend Bewegung zu einem gesunden Lebensstil, so die Experten. Schlafdauer, -qualität und -routine haben insbesondere Einfluss auf den Glukosemetabolismus. Wer etwas für seinen Blutzucker tun möchte, sollte früh zu Bett gehen und möglichst lange und ungestört schlafen.

Quelle: Tsereteli N et al. Diabetologia 2021; DOI: 10.1007/s00125-021-05608-y