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Schlafapnoe Schnarch, Kindlein, schnarch

Autor: Sabine Mattes/Tobias Stolzenberg

Das „Herauswachsen“ aus der Schlafstörung oder entsprechende Operationen können die Betroffenen vor der drohenden Hypertonie bewahren. Das „Herauswachsen“ aus der Schlafstörung oder entsprechende Operationen können die Betroffenen vor der drohenden Hypertonie bewahren. © iStock/quintanilla
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Eine obstruktive Schlafapnoe im Kindesalter kann den Blutdruck nach oben treiben und anhaltende Auswirkungen haben.

Bei 40–70 % der Kinder mit einem obstruktiven Schlafapnoesyndrom (OSAS) bildet sich die Schlafstörung bis zur Pubertät zurück. Bleibt sie jedoch bestehen, kann dies zu erhöhtem Blutdruck führen, was langfristig das kardiovaskuläre Risiko erhöht.

Eine Gruppe um Dr. Julio Fernandez-Mendoza von der Penn State University in Hersey hatte 700 Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren im Schlaflabor untersucht und bei 12 % von ihnen ein OSAS festgestellt. Zum Follow-up nach im Median 7,4 Jahren verbrachten 421 von ihnen – das Durchschnittsalter lag nun bei 16 Jahren – erneut eine Nacht mit dem Polysomnographen.

Bei einem Teil der jungen Leute bestand das OSAS zu diesem Zeitpunkt noch immer, und diese Jugendlichen wiesen fast dreimal häufiger als ihre gesunden Altersgenossen erhöhten Blutdruck auf (Odds Ratio, OR, 2,9). Hatte sich die Apnoe seit der Kindheit aber „ausgewachsen“ oder waren die Gaumen- oder Rachenmandeln wegen des OSAS entfernt worden, fand sich hingegen kein erhöhter Blutdruck (OR 0,9).

Bei Jungen bleibt der Druck oft dauerhaft oben

Das „Herauswachsen“ aus der Störung oder entsprechende Operationen können die Betroffenen vor der drohenden Hypertonie bewahren, meinen die Autoren. Vor allem scheint das für die Mädchen zu gelten. Denn bei den Jungen war der Blutdruck im Jugendalter häufig auch dann noch hoch, wenn sich die obstruktive Schlafapnoe zurückgebildet hatte (OR 2,5 vs. OR 0,4).

Quelle: Fernandez-Mendoza J et al. JAMA Cardiol 2021; 6: 1144-1151; DOI: 10.1001/jamacardio.2021.2003