Ozon als kardiovaskulärer Risikofaktor Schon kurzer Ozonkontakt gefährdet das Herz

Autor: Sabine Mattes

Eine Metaanalyse hat gezeigt, dass selbst kurzzeitige Ozonexposition das Risiko für Myokardinfarkte und Schlaganfälle schon erhöhen kann. Eine Metaanalyse hat gezeigt, dass selbst kurzzeitige Ozonexposition das Risiko für Myokardinfarkte und Schlaganfälle schon erhöhen kann. © NDABCREATIVITY - stock.adobe.com

Eine ummfassende Metaanalyse hat gezeigt, dass selbst kurzzeitige Ozonexposition das Risiko für Myokardinfarkte und Schlaganfälle schon erhöhen kann. Der Effekt wurde besonders in asiatischen Regionen deutlich.

Bodennahes Ozon entsteht aus Stickoxid und volatilen organischen Verbindungen – z. B. aus Verkehr und Industrie – unter dem Einfluss von UV-Licht. Ergebnissen einer aktuellen Forschungsarbeit zufolge kann der Luftschadstoff auch bei kurzzeitiger Exposition die Entstehung von kardiovaskulären Krankheiten fördern. Eine Gruppe um Yu You des Xi’an Jiaotong Health Science Centers brachte das Treibhausgas mit einem signifikant erhöhten Risiko für Myokardinfarkte und Schlaganfälle in Verbindung.

Das Team sichtete insgesamt 111 bis zum Jahr 2023 veröffentlichte Artikel und fasste diese in einer Metaanalyse zusammen. Insgesamt erreichte die Studienpopulation eine Größe von fast 66 Millionen Menschen aus 26 Ländern. Das Risiko für allgemeine und spezifische kardiovaskuläre sowie kardiale Erkrankungen quantifizierten die Forschenden über die Anzahl der jeweiligen Hospitalisierungen.

Jeder Anstieg des bodennahen Ozons von 10 µg wurde mit einer 0,84%igen Steigerung des Hospitalisierungsrisikos für Myokardinfarkte assoziiert. Das Schlaganfallrisiko erhöhte sich bei den entsprechenden Werten um 0,23 %. Die wirtschaftlichen und geografischen Gegebenheiten eines Landes schienen die Zusammenhänge zu beeinflussen. Besonders stark ausgeprägte Risiken zeigten sich beispielsweise in asiatischen Regionen.

Quelle: You Y et al. J Am Heart Assoc 2025; 14: e037205; doi: 10.1161/JAHA.124.037205