Anzeige

Flash-Glukose-Monitoring Schont die Finger, verbessert die Einstellung

Autor: Dr. Anne Benckendorff

Mit einem Lesegerät oder einer entsprechenden Smartphone-App kann der Blutzucker bei Bedarf abgerufen werden. Mit einem Lesegerät oder einer entsprechenden Smartphone-App kann der Blutzucker bei Bedarf abgerufen werden. © NataliAlba – stock.adobe.com
Anzeige

Viele Diabetiker tun sich schwer damit, regelmäßig eine Lanzette in ihre Fingerkuppe zu stechen, um aus dem Blutstropfen heraus den Glukosewert zu bestimmen. Oft ist die Folge ein zu hoher ­HbA1c-Wert mit erhöhtem Risiko für Komplikationen.

Britische Forscher haben nun untersucht, ob ein sogenanntes Flash-Glukose-Monitoring die Blutzuckereinstellung bei Menschen mit Diabetes  verbessern kann.

Dazu wurden 156 Typ-1-Diabetiker randomisiert auf zwei Gruppen aufgeteilt. Die einen ermittelten ihren Blutzucker über 24 Wochen hinweg mittels Kapillarblutentnahme aus der Fingerbeere. Die anderen erhielten ein Messsystem für die kontinuierliche Glukosemessung. Dabei wird ein Sensor auf der Rückseite des Oberarms angebracht, wobei ein dünnes, biegsames Filament unter die Haut geschoben wird. Mit einem Lesegerät oder einer entsprechenden Smartphone-App kann der Blutzucker bei Bedarf abgerufen werden. Sind die Werte zu hoch oder zu niedrig, wird der Träger zudem alarmiert.  

Der HbA1c-Ausgangswert in der Standardgruppe, also bei denjenigen, die den Blutzucker aus dem Blutstropfen ermittelten, lag bei durchschnittlich 8,5 %. In der Sensorgruppe waren es 8,7 %. Nach den 24 Wochen war das HbA1c in der Sensorgruppe signifikant auf 7,9 % gesunken, in der Standardgruppe lag es zu diesem Zeitpunkt kaum gebessert bei 8,3 %.

Zudem befand sich das HbA1c bei den mit dem Sensor versorgten Patienten pro Tag 130 Minuten länger im Zielbereich als bei den Diabetikern in der Standardgruppe. Die Zeit im hypoglykämischen Bereich (< 3,9 mol/l) war um 43 Minuten kürzer. Zwei Teilnehmer in der Standardgruppe erlitten im Beob­achtungszeitraum eine schwere Hypoglykämie, ein Teilnehmer in der Interventionsgruppe zeigte eine Hautreaktion auf den aufgeklebten Sensor.

Quelle: Leelarathna L et al. N Engl J Med 2022; 387: 1477-1487; doi: 10.1056/NEJMoa2205650