Krebsrezidive langfristig wegtrainieren Sport verlängert krankheitsfreies Überleben beim Kolonkarzinom
Körperliche Betätigung verbessert laut präklinischen und Beobachtungsstudien eine Reihe von Parametern bei Krebskranken.
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Harte Belege lieferte aber bisher keine Untersuchung. Eine Gruppe um Dr. Kerry Courneya von der University of Alberta wollte es daher genauer wissen.
Eingeschlossen in ihre Studie waren 889 Patientinnen und Patienten, nach Komplettresektion eines Kolonkarzinoms (Stadium III oder ein Hochrisiko-Stadium II) und zwei bis sechs Monate nach Abschluss der adjuvanten Chemotherapie. Zudem musste ein Training körperlich umsetzbar sein. Über die folgenden 15 Jahre wurden diese Personen in zwei Gruppen randomisiert:
- Die Trainingsgruppe, bestehend aus 445 Personen, sollte ihre Aktivität mit aeroben Übungen in den ersten sechs Monaten angeleitet um mindestens 10 MET-h pro Woche steigern. Dieses Level sollte über die folgenden zweieinhalb Jahre gehalten oder erhöht werden mit vereinzelt begleiteten Sessions. Dazu kamen zwölf verhaltenstherapeutische Sitzungen im ersten Jahr und insgesamt 24 in den beiden Folgejahren.
- Die Kontrollgruppe (n = 444) erhielt das Basispaket (wie auch die Trainingsgruppe) aus Informationen über die Erkrankung sowie Ratschläge, wie man die körperliche Aktivität steigern kann und sich gesund ernährt, und kam zu den regelmäßigen Check-ups.
Nach knapp acht Jahren stellte das Forscherteam fest, dass in der Trainingsgruppe das krankheitsfreie Überleben länger war. Ein Kolonkarzinomrezidiv (lokale oder Fernmetastasen), ein Sekundärmalignom oder Tod jeglicher Ursache traten in der Kontrollgruppe signifikant häufiger auf. Auch das Gesamtüberleben war in der Trainingsgruppe besser, die jährliche Sterberate lag bei 1,4 % (Kontrollen: 2,3 %). Die Acht-Jahres-Überlebensrate betrug 90,3 % in der Trainings- und 83,2 % in der Kontrollgruppe.
Zusätzliches Training führte kaum zu Nebenwirkungen
Von Nebenwirkungen berichteten insgesamt 703 Betroffene, gleich verteilt auf beide Gruppen. Muskuläre und skelettale Beschwerden traten vor allem in der Trainingsgruppe auf (79 vs. 53 Personen). Insgesamt 10 % davon wurden als mit der Studienbehandlung assoziiert eingeschätzt.
Quelle: Courneya KS et al. N Engl J Med 2025; 393: 13-25; doi: 10.1056/NEJMoa2502760