LTX und Bewegung Telecoaching steigert Aktivität nach Lungentransplantation
Eine Lungentransplantation (LTX) verbessert das Überleben und die Lebensqualität, ist aber kein Garant für die Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Trotz pulmonaler Reha und fachlicher Beratung erreichen 85 % der Transplantierten nicht das empfohlene Aktivitätsniveau. Eine erhöhte Morbidität und Mortalität können die Folge sein, weshalb es zusätzlicher Interventionen bedarf, um die Betroffenen zu motivieren, schreibt ein Team um Dr. Sofie Breuls, Katholische Universität Löwen.
Im Rahmen einer randomisierten Studie überprüften die Forschenden, ob ein einjähriges Trainingsprogramm mittels Telecoaching zu mehr Bewegung führt. 90 inaktive Patientinnen und Patienten (Schrittzahl ≤ 7.500) im Alter von mindestens 30 Jahren, deren erste LTX mindestens sechs Monate und höchstens vier Jahre zurücklag, nahmen teil. Randomisiert unterzogen sie sich einer leichten oder intensiven Intervention. Die erste Gruppe wurde mit Schrittzählern und der Minimalversion einer Smartphone-App ausgestattet. Teilnehmende im Intensivprogramm bekamen eine patientenspezifische App, besprachen zusätzlich Hürden und Ziele und erhielten in den ersten drei Monaten unterstützende Coaching-Anrufe, wenn unzureichende Fortschritte beobachtet wurden.
Primäres Outcome war die mittels Beschleunigungssensor gemessene körperliche Aktivität. Gemeinsam mit funktionellen Parametern, der Lebensqualität und den Symptomen wurde sie zu Studienbeginn, nach drei Monaten und nach einem Jahr erfasst. Das intensive Training war an beiden Kontrollterminen mit einem höheren Bewegungslevel verbunden. Die Unterschiede zwischen den Gruppen lagen im Mittel bei
- 750 und 680 Schritten mehr pro Tag,
- jeweils zehn Minuten mehr Gesamtbewegungszeit (Gehen, Treppensteigen, Radfahren) sowie
- 3 % und 6 % weniger Sitzzeit.
Innerhalb der intensiv begleiteten Gruppe war der Anstieg von täglicher Schrittzahl und Bewegungszeit gegenüber dem Ausgangswert statistisch signifikant. Das Autorenteam spricht von klinisch relevanten Verbesserungen.
Quelle: Breuls S et al. Thorax 2025; 80: 711-719; doi: 10.1136/thorax-2024-222896