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Tomatensaft hilft Kindern und Jugendlichen beim Abnehmen

Autor: Kathrin Strobel

Eine kalorienarme Ernährung und dazu täglich 100 ml Tomatensaft zeigen deutliche Wirkung. Eine kalorienarme Ernährung und dazu täglich 100 ml Tomatensaft zeigen deutliche Wirkung. © iStock/Nodar Chernishev
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1200 Kalorien am Tag, dazu ein Glas Tomatensaft. So könnte die Diätempfehlung für Kinder mit Fettleber lauten – zumindest, wenn man den Ergebnissen einer Studie aus Italien Glauben schenken möchte.

Als „echt abgefahren“ bezeichnete Professor Dr. Stefan­ Wirth­ vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Helios Universitätsklinikums Wuppertal eine Studie aus Italien. Untersucht wurde der Effekt von Tomatensaft bei 61 adipösen Kindern im Alter zwischen vier und 14 Jahren mit nicht-alkoholischer Fettleber­erkrankung.1

Nach einer zweiwöchigen Wash-out-Phase ernährten sich alle für 60 Tage kalorienarm (1200 kcal pro Tag). Die eine Gruppe trank dazu täglich 100 ml Tomatensaft mit Oregano- und Basilikumextrakten. Der Saft war mit Lycopin angereichert, einem Carotinoid, das in hohen Konzentrationen z.B. in Tomaten und Hagebutten vorkommt. Nach 60 Tagen tauschten die Gruppen für den gleichen Zeitraum. Im Anschluss ernährten sich alle Teilnehmer noch für 60 Tage kalorienarm, jedoch ohne Saft-Zusatz.

Gewicht, BMI und Körperumfang verringerten sich bei den Teilnehmern, die täglich Tomatensaft tranken, deutlich stärker als bei denen, die lediglich Kalorien sparten. Zudem schnitten die Tomatensafttrinker im Hinblick auf biochemische Parameter (z.B. Insulin, Cholesterin, Triglyzeride) im Mittel besser ab. Auch die Fettleber entwickelte sich laut Sonographie eher positiv – wenngleich es sich dabei nur um einen kleinen Effekt handelte, so Prof. Wirth.

Messbare Auswirkungen schon nach kurzer Zeit

Der Referent zeigte sich verwundert, dass bereits nach relativ kurzer Zeit messbare Veränderungen in der Tomatensaftgruppe auftraten. Sicherlich müsse man die Ergebnisse mit einer gewissen Skepsis betrachten. Interessant sei die Idee aber allemal.

Quelle: 13. Pädiatrie-Update-Seminar (Online-Veranstaltung)

1. Negri R et al. J Clin Med 2020; 9: 141; DOI: 10.3390/jcm9010141