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Gestationsdiabetes Ungesunder Start in die Elternschaft

Autor: Dr. Anna Millenaar

Bei den betroffenen Frauen besteht im Verlauf ihres Lebens ein erhöhtes Risiko, einen dauerhaften Diabetes mellitus Typ 2 oder eine kardiovaskuläre Erkrankung zu entwickeln. Bei den betroffenen Frauen besteht im Verlauf ihres Lebens ein erhöhtes Risiko, einen dauerhaften Diabetes mellitus Typ 2 oder eine kardiovaskuläre Erkrankung zu entwickeln. © Andrey Popov - stock.adobe.com
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Frauen, die während der Schwangerschaft an Diabetes mellitus erkranken, haben im Verlauf ihres Lebesn ein erhöhtes Risiko, dauerhaft an der Stoffwechselstörung zu erkranken. Gezielte Lebensstilveränderungen können die Gefahr mindern.

Ein Gestations­diabetes ist als eine Art Warnsignal zu sehen. Denn bei den betroffenen Frauen besteht im Verlauf ihres Lebens ein erhöhtes Risiko, einen dauerhaften Diabetes mellitus Typ 2 oder eine kardiovaskuläre Erkrankung zu entwickeln, schrei­ben Dr. Hanne­ Ringvoll­ von der Universität Trondheim und Kollegen. In einer Datenauswertung haben die Wissenschaftler untersucht, inwiefern sich Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes in der Zeit nach der Geburt ihres Kindes in ihrer Lebensweise von denen ohne die Stoffwechselstörung unterschieden. 

Hierzu griffen sie auf die Daten von 7.551 Frauen in Norwegen zurück, die in den Jahren zwischen 2000 und 2019 mindestens ein Kind bekommen hatten. Im Rahmen der HUNT4-Studie waren die Mütter zu ihrer allgemeinen Gesundheit befragt worden sowie zum gesundheitsbezogenen Verhalten wie Rauchen, Alkoholkonsum, Bewegung, Schlaf und Ernährung. 

Bei 1,7 % der Befragten war während der Schwangerschaft ein Diabetes mellitus aufgetreten. Diese Frauen waren im Vergleich zu denen ohne die Stoffwechselstörung jünger, hatten einen höheren BMI und wiesen eher ein niedriges formales Bildungsniveau auf. Ein signifikanter Unterschied in den Lebensstilen nach der Geburt des Kindes fand sich in den beiden Gruppen allerdings nicht.

Lebensstiländerungen eher bei Gebildeten erfolgreich

In der Tendenz zeigte sich aber, dass sich die Studienteilnehmerinnen mit Gestationsdiabetes nach der Geburt ihres Kindes eher ungesünder ernährten. Sie rauchten auch häufiger und bewegten sich weniger. Auf Interventionen zur Gesundheitsförderung sprachen eher Frauen mit einem höheren Bildungsabschluss an.

Quelle: Ringvoll H et al. BMJ Nutr Prev Health 2023; DOI: 10.1136/bmjnph-2022-000612