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VHF Von wegen kryptogener Schlaganfall

Autor: Dr. Dorothea Ranft

Ein implantierbarer Herzmonitor könnte bei Rhytmusstörungen aufklären. Ein implantierbarer Herzmonitor könnte bei Rhytmusstörungen aufklären. © iStock/Hailshadow
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In vielen Fällen eines vermeintlich kryptogenen Schlaganfalls steckt doch ein Vorhofflimmern dahinter, wie eine skandinavische Studie zeigt. Ein implantierbarer Monitor kann die Rhythmusstörung aufdecken und so helfen, Leben zu retten.

Von den Patienten mit Schlaganfall scheinbar unbekannter Ursache leidet fast ein Drittel an Vorhofflimmern (VHF). Diese Rhythmusstörung wird jedoch aufgrund fehlender Beschwerden oft nicht erkannt. Ein implantierbarer Herzmonitor könnte hier Abhilfe schaffen, wie eine nordeuropäische Studie zeigt. Darin wurden 259 Patienten neun Tage nach ätiologisch vorerst ungeklärtem Hirninsult oder einer entsprechenden TIA mit einem solchen Device versorgt.1 Als therapeutisch relevant galten Flimmerepisoden mit mindestens zwei Minuten Dauer. Eine solche Arrhythmie ließ sich während des einjährigen Beobachtungszeitraums bei 29 % der Teilnehmer detektieren. Von diesen hatten 93 % keinerlei Symptome. Allen Betroffenen riet man zur oralen Antikoagulation, 97 % erhielten diese Therapie auch nach einem Jahr noch. Von den Patienten mit VHF erlitten zwei einen Schlaganfall (beide vor der Flimmerdiagnose) im Vergleich zu neun Personen mit normalem EKG. Komplikationen mit dem Device (lokale Infektion, Hautläsion, Hämatom) traten bei drei Personen auf.

Quelle: 1. Ratajczak-Tretel B et al. Europace 2022; DOI: 10.1093/europace/euac053.280