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Was tun bei Verdacht auf Coronavirus 2019-nCoV?

Autor: Kathrin Strobel

Das neue Coronavirus 2019-nCoV hat Deutschland erreicht. Das neue Coronavirus 2019-nCoV hat Deutschland erreicht. © iStock/Dr_Microbe
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Immer mehr Menschen erkranken an dem neuartigen Coronavirus, das 2019 erstmalig in China aufgetreten ist. Inzwischen sind auch erste Fälle in Europa bestätigt. Deutsche Kliniken haben sich frühzeitig auf den Umgang mit Verdachtsfällen vorbereitet. Eine vom Robert Koch-Institut veröffentlichte Orientierungshilfe fasst zusammen, was zu tun ist.

Das neuartige Coronavirus (2019-nCoV) hat Deutschland erreicht. Obwohl inzwischen bestätigt ist, dass es auch von Mensch zu Mensch übertragbar ist, besteht für die Bevölkerung zumindest derzeit aber kein Anlass zur Sorge, heißt es vonseiten des Robert Koch-Instituts. Damit Verdachtsfälle schnell identifiziert werden können und die Infektion sich nicht weiterverbreitet, ist die Vorbereitung von Ärzten und medizinischem Personal nun von besonderer Wichtigkeit.

Das Robert Koch-Institut hat hierfür eine Orientierungshilfe für Ärzte zum Umgang mit 2019-nCoV-Verdachtsfällen veröffentlicht. Diese enthält Empfehlungen zu Abklärung, Diagnostik, Hygienemaßnahmen, Patientenisolierung und Therapie. Besteht aufgrund akuter respiratorischer Symptomatik sowie einem weniger als 15 Tage zurückliegenden Aufenthalt in einem Risikogebiet oder Kontakt zu einem bestätigten 2019-nCoV-Fall der Verdacht auf eine Infektion, empfehlen die Experten zunächst Hygienemaßnahmen. Neben der konsequenten Einhaltung der Basishygiene sind das:
  • Tragen eines mehrlagigen Mund-Nasen-Schutzes (mindestens FFP2)
  • Unterbringung in einem Isolierzimmer möglichst mit Schleuse, sonst Einzelzimmer mit eigener Nasszelle
  • Verwenden von Schutzkleidung
  • Abstellen eventuell vorhandener raumlufttechnischer Anlagen, über die ein Luftaustausch mit anderen Räumen möglich ist
Verdachtsfälle sind an das jeweils zuständige Gesundheitsamt zu melden. Dieses lässt sich anhand eines vom RKI angebotenen Tools mittels Postleitzahl ermitteln.

2019-nCoV Infektionen: Live-Karte zeigt Verbreitung des Coronavirus

Charité hat bereits ein Nachweisverfahren entwickelt

Nach Rücksprache mit dem Konsiliarlabor für Coronaviren des Instituts für Virologie der Charité Berlin sollte als Nächstes ein nCoV-Ausschluss erfolgen. Hierfür wurde an der Charité bereits ein Nachweistest entwickelt. Die Probengewinnung für die molekularbiologische Diagnostik erfolgt aus Sputum, Trachealsekret oder mittels bronchoalveolärer Lavage aus den tiefen sowie zusätzlich mittels Naso-/Oropharynx-Abstrich aus den oberen Atemwegen.

Empfehlungen für ­Kontaktpersonen

Für Kontaktpersonen empfiehlt sich das Führen eines Tagebuchs, wie es auf den Internetseiten des RKI zum Download angeboten wird. Als Kontakt gilt u.a.:
  • mindestens 15 Minuten Sprech- oder anderer näherer Kontakt zu einem Infizierten
  • pflegerische oder ärztliche Handlung am Patienten
  • direkter Kontakt zu Körperausscheidungen oder Sekreten
  • Flugpassagiere, die in direkter Nähe (≤ 3 Sitzreihen Entfernung) des Infizierten gesessen haben

Ist der Befund negativ und es besteht ein anhaltend hoher Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus, empfiehlt das RKI, die Diagnostik zu wiederholen. Bei erneut negativem Befund gilt die nCoV-Infektion als ausgeschlossen. Lässt sich die Diagnostik von vornherein nicht durchführen, muss erneut mit dem Konsiliarlaboratorium Rücksprache gehalten werden. Im Falle eines positiven Befunds sollte man mit der Therapie beginnen. Diese besteht aus supportiven Maßnahmen entsprechend der Schwere der Erkrankung. Behandelnde Ärzte können sich bei klinischen Fragen an ein Zentrum des Ständigen Arbeitskreises der Kompetenz- und Behandlungszentren für Krankheiten durch hochpathogene Erreger (STAKOB) wenden.

Quelle: Robert Koch-Institut, www.rki.de/ncov