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Weiter Symptome und mehr Komorbiditäten unter L-Thyroxin

Autor: Dr. Anja Braunwarth

Eine Schilddrüsenunterfunktion verlangt nach einer L-Thyroxinsubstitution – doch das Hormon ist nicht so harmlos wie oft gedacht. Eine Schilddrüsenunterfunktion verlangt nach einer L-Thyroxinsubstitution – doch das Hormon ist nicht so harmlos wie oft gedacht. © iStock/xijian
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Eine Schilddrüsenunterfunktion verlangt nach einer L-Thyroxinsubstitution. So sieht es in der Praxis aus. Doch das Hormon ist nicht so harmlos wie oft gedacht.

Niederländische Kollegen warfen einen Blick in die Daten von 34 440 Teilnehmern einer Kohortenstudie. 955 von ihnen nahmen L-Thyroxin. Darunter lagen ohnehin nur 60 % mit ihrem TSH im Normbereich. Und in diesem Kollektiv wiederum litt jeder zehnte weiterhin unter Symptomen. Dazu kam: Knapp 81 % der Substituierten hatten Komorbiditäten, während die Rate bei den Schilddrüsengesunden nur 66 % betrug. Und diese Begleiterkrankungen waren wohl der wesentliche Grund dafür, dass die hormonell Behandelten deutlich niedrigere Scorewerte in Sachen Lebensqualität erreichen.

L-Thyroxin scheint auch Älteren nicht gut zu bekommen. Eine israelische Untersuchung zeigte, dass bei Patienten über 65 Jahren mit subklinischem Hypothyreoidismus und einem TSH < 10 mIU/l die Substitution die Mortalität signifikant um knapp 20 % erhöht. Das Ergebnis sollten Ärzte im Kopf haben, bevor sie Senioren mit dieser Schilddrüsenkonstellation das Hormon neu verschreiben.

Quelle: ENDO 2018