Vergütung und Ethik in der Onkologie Wenn finanzielle Anreize Entscheidungen in der Krebstherapie beeinflussen

DGHO 2025 Autor: Elisa Sophia Breuer

Wann beeinflusst die Vergütung die Therapiewahl? Und welche Faktoren können Ärzt:innen helfen, unabhängiger Entscheidungen zu treffen? Wann beeinflusst die Vergütung die Therapiewahl? Und welche Faktoren können Ärzt:innen helfen, unabhängiger Entscheidungen zu treffen? © InfiniteFlow – stock.adobe.com

Wie lenkt die Vergütung die Krebstherapie? Dr. König erklärt im Interview, warum i.v. versus s.c. Gabe, Strahlentherapie-Fraktionen und untervergütete Eingriffe Entscheidungen prägen – und wie Shared Decision Making und Ombudsstellen helfen können.

In einer idealen Welt treffen Ärzt:innen ihre Entscheidung auf Basis ihres Eides und der Therapieleitlinien. Doch in der Realität werden sie von zahlreichen Faktoren beeinflusst. Manchmal verblassen dabei Lebensqualität und Wünsche der Patient:innen gegenüber Vergütungsanreizen.

Im Interview erläutert Dr. Julia König, NCT und Institut für Medizin- und Datenethik, Heidelberg, an konkreten Klinikfällen, wo Stolperfallen lauern. So fällt die Wahl zwischen subkutaner und intravenöser Gabe, der Anzahl der Strahlentherapie-Fraktionen oder untervergütete Eingriffe wie die Knochenmarkspunktion nicht immer unabhängig von ökonomischen Anreizen aus.

Welche Faktoren sollten in die Entscheidungsfindung einfließen?

Dr. König plädiert für transparente Kommunikation, gemeinsame Wert­entscheidungen mit Betroffenen und unabhängige Daten als Grundlage – sowie für Ombudsstellen, die Ärzt:innen bei Interessenskonflikten unterstützen. Erfahren Sie im Videointerview mehr hierüber sowie über professionelle Verantwortung und das Solidarprinzip unseres Gesundheitssystems.

Quelle: Kongressinterview, Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Medizinische Onkologie 2025