Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen Wie Schwangerschaftshochdruck aufs Herz schlägt

Autor: Sabine Debertshäuser

Im Vergleich zu Teilnehmerinnen mit normotensiver Schwangerschaft hatten Mütter mit hypertensiver Schwangerschaftserkrankung ein fast doppelt so hohes Risiko, eine dilatative Kardiomyopathie zu entwickeln. Im Vergleich zu Teilnehmerinnen mit normotensiver Schwangerschaft hatten Mütter mit hypertensiver Schwangerschaftserkrankung ein fast doppelt so hohes Risiko, eine dilatative Kardiomyopathie zu entwickeln. © Prostock-studio – stock.adobe.com

Aufgepasst Frauen mit hypertensiver Schwangerschaftserkrankung: Sie entwickeln im weiteren Verlauf häufig eine dilatative Kardiomyopathie und müssen deshalb engmaschig überwacht werden.

Werdende Mütter mit hypertensiver Schwangerschaftserkrankung haben ein erhöhtes Risiko, eine dilatative Kardiomyopathie zu entwickeln. Diese Erkenntnis beruht auf einer bevölkerungsbasierten Kohortenstudie aus England, für die die Daten von 84.495 Frauen ausgewertet wurden.

14.083 Mütter entwickelten im Verlauf der ersten Schwangerschaft eine Präeklampsie oder eine Gestationshypertonie. Demgegenüber stand eine Kohorte von 70.415 Frauen mit normotensiven Schwangerschaften, die als Kontrollgruppe fungierte.

Im Vergleich zu Teilnehmerinnen mit normotensiver Schwangerschaft hatten Mütter mit hypertensiver Schwangerschaftserkrankung ein fast doppelt so hohes Risiko, eine dilatative Kardiomyopathie zu entwickeln (Hazard Ratio 1,93). Die dilatative Kardiomyopathie manifestierte sich im Median 5,1 Jahre nach Entbindung bei Primipara mit Schwangerschaftshypertonie und 10,6 Jahre bei Müttern mit normotensiver erster Schwangerschaft, berichtet ein Autorenteam um Dr. Upasana Tayal, Imperial College London.

Der Zusammenhang blieb auch nach Berücksichtigung von mütterlichem Alter, Geburtsjahr, Schwangerschaftsdiabetes, postpartalem Diabetes, postpartalem Bluthochdruck, Gesamtparität, ethnischer Zugehörigkeit und sozioökonomischem Status signifikant (adjustierte Hazard Ratio, aHR 1,55). Ein höheres Risiko für eine dilatative Kardiomyopathie hatten Patientinnen mit Präeklampsie (aHR 1,85) und schwerer Präeklampsie (aHR 4,29). Ein höheres mütterliches Alter (aHR pro Lebensjahr 1,06) und die postpartale Hypertonie (aHR 1,68) waren unabhängig voneinander mit der Entwicklung einer dilatativen Kardiomyopathie assoziiert.

Angesichts der Ergebnisse spricht sich die Autorengruppe für eine langfristige klinische Überwachung von Patientinnen mit hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen aus.

Quelle: Tayal U et al. JAMA Cardiol 2025; DOI: 10.1001/jamacardio.2025.0328