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Gonarthrose Ab ins Moor!

Autor: Stephanie Käufl

Auch Moortreten ist beliebt. Es unterstützt das Muskeltraining und fördert die Durchblutung. Auch Moortreten ist beliebt. Es unterstützt das Muskeltraining und fördert die Durchblutung. © TwilightArtPictures – stock.adobe.com
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Seit der Antike steigen Patienten mit muskuloskelettalen Problemen in Moorbäder oder lassen sich Moorpackungen auf ihre Gelenke schmieren. Im Fall der Gonarthrose offenbar zu Recht.

Heiltorfapplikationen führen durch die tiefe Durchwärmung der behandelten Gewebe zu Muskelentspannung, verbesserter Durchblutung und leichterer Dehnbarkeit. Sie wirken dadurch lindernd auf rheumatische und degenerative Beschwerden. Als serielle Moorpackungen in einem multimodalen Behandlungskonzept hat Torf zudem einen additiven entzündungshemmenden Effekt, berichtete Professor Dr. Uwe Lange, Abteilung für Rheumatologie und Immunologie des Campus Kerckhoff, Universität Gießen.

Wirkmechanismen noch unklar

In seiner Klinik erhielten 52 Gon­arthrosepatienten innerhalb von drei Wochen eine standardisierte multimodale physikalische Therapie. 26 von ihnen kamen zusätzlich in den Genuss von neun Heiltorfpackungen, wobei das auf 44 °C erhitzte Moor 5 cm dick für 20 Minuten auf die Knie aufgebracht wurde. Die Moorgruppe erlebte im Vergleich zur Placebogruppe signifikante Vorteile, und zwar eine Abnahme auf der Visuellen Analogskala, eine Verbesserung im WOMAC, eine Reduktion des proinflammatorischen Interleukin-1-beta und einen Anstieg von Interleukin-10. CRP und BSG waren in beiden Gruppen vergleichbar und nach der Therapie im Normbereich.

Auch wenn die Wirkmechanismen noch unklar sind, untermauern die Ergebnisse die Tradition der seit der Antike zur Linderung muskulosklelettaler Erkrankungen eingesetzten Heiltorfbäder und -packungen, unterstrich der Rheumatologe.

Quelle: 6. Rheumatologie-Update-Seminar*

* Online-Veranstaltung