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Darmkrebs Aktiver Tabakkonsum als Risikofaktor für frühes CRC bestätigt

Autor: Friederike Klein

Da ein aktiver Tabakkonsum das Risiko an einem frühen Darmkrebs zu erkranken erhöht, ist ein Rauchstopp umso wichtiger. Da ein aktiver Tabakkonsum das Risiko an einem frühen Darmkrebs zu erkranken erhöht, ist ein Rauchstopp umso wichtiger. © ehabeljean – stock.adobe.com
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Ein aktiver Tabakkonsum steigert das Risiko, an einem frühen Darmkrebs zu erkranken. Umso wichtiger ist ein Rauchstopp – vor allem, weil Ex-Raucher scheinbar kein erhöhtes Risiko für ein frühes CRC aufweisen.

Zahlreiche Länder berichten eine Zunahme der Darmkrebspatient:innen, die vor dem 50. Lebensjahr erkranken. Bislang sind Studienergebnisse zum Rauchen und der Wahrscheinlichkeit, in jungen Jahren ein kolorektales Karzinom zu entwickeln, allerdings heterogen. Eine aktuelle Metaanalyse weist darauf hin, dass vor allem aktiver Tabakkonsum einen Risikofaktor für frühen Darmkrebs darzustellen scheint, erklärte ­Jutta ­Weitz von der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Eingeschlossen waren sechs retrospektive Studien mit insgesamt 95.506 Teilnehmer:innen aus den Jahren 2016 bis 2021, davon vier Fall-Kontroll- und zwei Querschnittsstudien. 

Erhöhtes Darmkrebsrisiko durch Rauchen

Aktiv Rauchende hatten ein signifikant um 33 % gegenüber Nichtrauchern erhöhtes Risiko, vor dem 50. Lebensjahr Adenome oder Darmkrebs zu entwickeln (Odds Ratio 1,33). Ehemalige Raucher, die vor einem Jahr oder länger damit aufgehört hatten, wiesen dagegen kein gesteigertes Risiko auf. In der Gruppe der aktiven Tabakkonsument:innen ergab sich in den asiatischen Studien eine noch deutlichere Risikoerhöhung gegenüber Nichtrauchern (Odds Ratio 1,51; p < 0,00001), während der Effekt in den Untersuchungen aus den USA und Europa nicht signifikant ausfiel (ORR 1,11; p = 0,32). Woran das lag, ist unklar.

Weitz wies darauf hin, dass viele andere Faktoren für die Darmkrebsentstehung ebenfalls eine Rolle spielen, beispielsweise Ernährung und Bewegung, was die Unterschiede in verschiedenen Regionen der Erde teilweise erklären könnte. Dass Ex-Raucher kein höheres Risiko haben, früh an Darmkrebs zu erkranken als Nichtraucher, sollte in jedem Fall für die Beratung zu einem Rauchstopp verwendet werden, findet Weitz.

Quelle:
Weitz J. 49. Deutscher Koloproktologen-Kongress; Vortrag: „Rauchen als Risikofaktor bei Early-Onset kolorektalen Neoplasien? Ein systematisches Review und Meta-Analyse“
49. Deutscher Koloproktologen-Kongress