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Atopische Dermatitis Atopische Dermatitis im Teenageralter zähmen

Autor: Maria Weiß

Acht von zehn Jugendlichen zeigten in der Studie ein gutes Ansprechen auf den JAK-Inhibitor. Acht von zehn Jugendlichen zeigten in der Studie ein gutes Ansprechen auf den JAK-Inhibitor. © Марина Демешко – stock.adobe.com
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Das Fortbestehen einer atopischen Dermatitis im Jugendalter, kann das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität der Heranwachsenden stark beeinträchtigen. Können JAK-Inhibitoren hier ein Ausweg bieten?

Knapp 15 % der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren haben eine atopische Dermatitis. Die topische Therapie stößt bei ihnen oft an ihre Grenzen. Das Fortbestehen der AD im Jugendalter kann Selbstbewusstsein und Lebensqualität stark beeinträchtigen und dazu führen, dass schon früh Antidepressiva nötig werden. Prof. Dr. Amy Paller, Departments of Dermatology and Pediatrics, Northwestern University Feinberg School of Medicine, Chicago, und ihr Team haben daher untersucht, ob die Gabe des JAK-Inhibitors Upadacitinib in dieser Altersgruppe eine sichere und effektive Option darstellt.

Acht von zehn Patienten mit gutem Ansprechen

In ihre Auswertung wurden insgesamt 552 Jugendliche im Alter von durchschnittlich 15 Jahren mit mittelschwerer bis schwerer AD aus drei randomisierten Studien eingeschlossen. Im Vergleich zu Placebo hatten unter zwei Upadacitinib-Dosierungen (15 und 30 mg/d) in allen drei Studien 70–80 % der Patienten in Woche 16 eine mindestens 75%ige Besserung des Eczema Area and Severity Indexes erreicht. Werte von 0 oder 1 in der Ganzkörperbegutachtung (IGA) wurden in den Verumgruppen häufiger vergeben. Auch die Lebensqualität verbesserte sich im Therapieverlauf stärker. 

Und wie sah es bezüglich der Sicherheit aus? Die Rate und das Spektrum an Nebenwirkungen unterschieden sich nicht von dem der Erwachsenen, schreiben die Wissenschaftler. Am häufigsten ließ sich eine meist leichte bis mittelschwere Akne beobachten, die im Großteil der Fälle auf eine topische Therapie gut ansprach. Nur ein Patient mit mittelschwerer Akne brach die Studie deswegen ab. Die häufigste Laborwertveränderung im Zusammenhang mit dem JAK-Inhibitor war eine Erhöhung der Creatinkinase (CK) – diese war aber meist asymptomatisch und führte ebenfalls nur in einem Fall zum Therapieabbruch.
Einschränkend fügen die Autoren hinzu, dass die Ausgangsstudien auf 16 Wochen beschränkt waren und ihre Analyse daher keine Einschätzungen der Langzeitwirksamkeit und -verträglichkeit erlauben. Ausgeschlossen hatte man in den Studienkohorten zudem Jugendliche mit einem Gewicht unter 40 kg sowie Patienten, die bereits zuvor eine Therapie mit anderen JAK-Inhibitoren oder Dupilumab erhalten hatten, was die Aussagekraft auch für diese Situationen einschränkt. 

Paller AS et al. JAMA Dermatol 2023; e230391; DOI:10.1001/jamadermatol.2023.0391