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Auch bei einer TIA empfiehlt sich ein MRT

Autor: Dr. Elke Ruchalla

Nach der Bildgebung durch das MRT mussten 30 % der Diagnosen geändert werden. Nach der Bildgebung durch das MRT mussten 30 % der Diagnosen geändert werden. © iStock/JohnnyGreig
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Ohne Standardisierung bei der Behandlung von TIA und „Minor Stroke“ werden Patienten mit akuter Ischämie, aber nur geringen Ausfällen übersehen.

Einbezogen in die prospektive Analyse waren Patienten ab dem 40. Lebensjahr, bei denen maximal acht Tage zuvor eine transiente ischämische Attacke (TIA) mit niedrigem Risiko oder ein kleiner Schlaganfall (≤ 3 Punkte laut NIHSS*) aufgetreten war. Motorik und Sprache durften maximal kurz (< 5 min) beeinträchtigt gewesen sein. Kein Betroffener hatte bisher einen Schlaganfall gehabt.

Die 1028 Teilnehmer wurden neurologisch untersucht, danach erfolgte ein MRT-Scan. Und siehe da: Trotz der attestierten „Low-Risk“-Symptomatik zeigte die Bildgebung bei 13,5 % eine akute Hirnischämie. Umgekehrt bestand nur bei jedem Dritten (33,6 %), bei dem der Neurologe einen Schlaganfall vermutet hatte, laut Scan tatsächlich ein Insult.

Kernspin ändert jede dritte Diagnose

Insgesamt erhielten 30 % der Teilnehmer nach den MRT-Aufnahmen eine andere Diagnose, unabhängig vom Ergebnis der vorangegangenen Checks und dem Persistieren der Defizite. Im Folgejahr kam es zu sieben Rezidiv-Insulten. Das Risiko war mehr als sechsfach erhöht, wenn im MRT ischämische Herde aufgefallen waren. Die Zahlen zeigen, dass auch vermeintlich „kleine“ neurologische Ausfälle ins MRT gehören, heißt es im begleitenden Editorial.

* National Institutes of Health Stroke Scale

1. Coutts SB et al. JAMA Neurol 2019; online first; DOI: 10.1001/jamaneurol.2019.3063
2. McCullough-Hicks ME, Albers GW. A.a.O; DOI: 10.1001/jamaneurol.2019.2963