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Asthma Auch die Psyche leidet

Autor: Dr. Andrea Wülker

Die psychischen Auswirkungen von Asthma verdienen mehr Beachtung. (Agenturfoto) Die psychischen Auswirkungen von Asthma verdienen mehr Beachtung. (Agenturfoto) © iStock/MixMedia
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Patienten, die unter Asthma leiden, greifen mit höherer Wahrscheinlichkeit zu Antidepressiva als die Allgemeinbevölkerung. Prädiktiv sind bestimmte sozioökonomische Faktoren.

Die Therapie mit Antidepressiva ist unter Patienten mit Asthma, je nach Schwere der Lungenerkrankung, weit verbreitet. Diesen Schluss legt eine dänische Studie nahe, die auf Daten von über 60.000 Asthma­tikern zwischen 18 und 45 Jahren beruht. 16 % der Patienten mit leichten bis moderaten Symptomen und 22 % mit potenziell schwerem Asthma lösten demnach Rezepte für Anti­depressiva ein. In der beschwerdefreien Kontrollgruppe waren es lediglich 10 %.

Häufiger Gebrauch eines Antidepressivums war assoziiert mit weiblichem Geschlecht, fortgeschrittenem Alter, Beziehungsstatus Single/geschieden, geringem Bildungsstand und Bezug von Sozialhilfeleistungen. Personen mit hohem Bildungsabschluss und komfortablem Einkommen griffen hingegen seltener zu den Pillen. Auch nach Bereinigung um obige Prädiktoren erwies sich Asthma jeglichen Schweregrads als unabhängiger Risikofaktor für die Nutzung von Antidepressiva. Die psychischen Auswirkungen von Asthma verdienen mehr Beachtung, fordern die Autoren.

Quelle: Håkansson KEJ et al. J Asthma and Allergy 2022; 15: 13-23; DOI: 10.2147/JAA.S340522