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Asthma durch Fettzellen: Adipozyten akkumulieren in der Bronchialwand

Autor: Birgit Maronde

Das zusätzliche Fett drückt nicht nur auf die Lunge, sondern auch in der Lunge. Das zusätzliche Fett drückt nicht nur auf die Lunge, sondern auch in der Lunge. © iStock/RealPeopleGroup
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Fettzellen machen sich auch in den Wänden der Atemwege breit. Dabei gilt: je mehr Adipozyten, desto mehr Entzündungszellen.

Forschungsergebnisse einer australischen Arbeitsgruppe könnten erklären, warum Übergewichtige bzw. Adipöse ein erhöhtes Risiko für ein (schweres) Asthma haben. Die Kollegen untersuchten 1373 post mortem gewonnene Gewebeproben aus den Atemwegen von 52 Patienten – da­runter 37 Asthmatiker, von denen 16 an ihrer Lungenerkrankung gestorben waren. In der äußeren Wand der größeren Bronchien ab 6 mm Durchmesser konnten sie gehäuft Fettzellen nachweisen, in denen der kleineren Bronchien gelang ihnen dies dagegen nur selten.

Verdickte Bronchialwände reduzieren den Luftstrom

Bei allen Patienten korrelierte die Fettgewebsmenge positiv mit dem BMI, der Dicke der Atemwegs­wände und der Zahl inflammatorischer Zellen, berichten John G. Elliot vom Sir Charles Gairdner Hospital in Perth und Kollegen. Bisher erklärte man sich die Assoziation von Adipositas und (schwerem) Asthma damit, dass die zu vielen Kilos direkt auf die Lunge drücken oder dass sie zu einer verstärkten Entzündungsreaktion führen. Aufgrund der Studie geht Koautor Dr. Peter B. Noble, University of Western Australia, von einem weiteren Mechanismus aus: Fettzellen akkumulieren in den Bronchialwänden, führen zur Wandverdickung und vermindern so den Luftstrom. Zudem scheinen sie die pulmonale Inflammation zu verstärken. 

1. Elliot JG et al. Eur Respir J 2019; online first; DOI: 10.1183/13993003.00857-2019
2. Pressemitteilung der European Lung Foundation